Domhofschule Mehlem Wachdienst kontrolliert Baustelle

Bad Godesberg · Was passiert aktuell abends auf dem Grundstück der katholischen Domhofgrundschule in Mehlem? Und wie kann hier möglicher Jugendgewalt besser vorgebeugt werden? Diesen Fragen stellte sich vergangene Woche der Schulausschuss.

Die morgige Godesberger Bezirksvertretung will den Faden nochmals aufnehmen. Immerhin stammt ja, wie berichtet, der Hauptverdächtige im Todesfall Niklas P., der aktuell vor Gericht steht, aus Mehlem. Und 2015 und 2016 fielen in den Abendstunden auf dem Schulhof eine ganze Reihe von Straftaten an.

Seit den Sommerferien 2016 werde das Gelände nach Unterrichts- und Betreuungsschluss durch einen privaten Sicherheitsdienst kontrolliert, erklärte die Verwaltung im Schulausschuss auf eine Anfrage von CDU und FDP. Dabei würden unbefugte Personen notfalls von der Polizei des Geländes verwiesen. Nach Aussage der Schulleitung sei es seitdem aber nicht mehr zu Vorfällen gekommen, die sich in der Vergangenheit hauptsächlich nach 16.30 Uhr ereignet hätten. Auch die Baumaßnahme der Kindertagesstätte nebenan werde beobachtet. Seit Beauftragung des Wachdienstes habe es auch hier keinen Schaden mehr gegeben. Die Finanzierung des Dienstes in Höhe von monatlich 250 Euro erfolge durch Spenden und den Förderverein, erläuterte die Verwaltung.

Sie verwies natürlich auch auf die baldige Aufstockung ihrer offenen Jugendarbeit vor Ort. Ganz in der Nähe des Domhofs werde die von der Katholischen Jugendagentur (KJA) betriebene Einrichtung „Rheingold“ junge Leute demnächst mit einer zusätzlichen Fachstelle betreuen können. „Hinausreichende Jugendarbeit“ werde man dann zusätzlich bieten, so die Verwaltung, das heißt, die neue Fachkraft werde in den umliegenden Straßen Kontakt zu Cliquen und Gruppen aufnehmen, die sich kaum im „Rheingold“ blicken ließen, aber pädagogische Begleitung brauchten. Wie berichtet, hatten Augenzeugen wie der evangelische Pfarrer Klaus Merkes von der benachbarten Heilandkirche Streetworker für das Domhof-Umfeld gefordert. „Wir starten damit gerne schon vor den Sommerferien, wenn wir bis dahin die Stelle besetzt bekommen“, erklärte KJA-Geschäftsführer Rainer Braun-Paffhausen dem GA am Rande des Schulausschusses. Die Ausschreibung laufe aktuell. Es sei wichtig, sobald wie möglich auch die Öffnungszeiten des „Rheingolds“ auf fünf Tage die Woche auszuweiten.

Der Ausschuss reagierte positiv auf die Planung. Die Entsendung der zusätzlichen Fachkraft sei die richtige Konsequenz aus den Vorfällen der Vergangenheit, lobte David Lutz, CDU. Jetzt gehe es darum, gefährdete Jugendliche sinnvoll zu beschäftigen. Es mache ihn aber nachdenklich, wenn die Schülereltern selbst für die Sicherheit des Geländes sorgen müssten. Dem schloss sich Gieslint Grenz, SPD, an. Es sei nicht die Aufgabe eines Fördervereins, sich um das Schulgelände zu sorgen. Warum schicke die Stadt nicht regelmäßig ihren Ordnungsdienst am Domhof vorbei? Schulhöfe sollten am Abend nicht ganz für Jugendliche schließen. Auch die wollten sich ja treffen. „Wir müssen andere Wege finden, als Zäune zu errichten“, so Grenz.

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