Wer ist die Zielgruppe und wo sind die Veranstaltungen zu finden?
Simone Stein-Lücke: Das Feriencamp richtet sich an Jugendliche ab 14 Jahren und findet vom 29. März bis zum 2. April in Bad Godesberg statt. Veranstaltungsorte sind neben dem Kinopolis die Räume des Friedrich-List-Berufskollegs in Bad Godesberg.

Was genau wird angeboten?
Stein-Lücke: Jeder Tag widmet sich einem besonderen Schwerpunkt. Die Themen lauten "Medien modern gestalten", "Skills 2.0 - Fit für die digitale Zukunft", "Sicher im Netz" und "Start Smart - IT-Berufe der Zukunft". Die Jugendlichen werden beispielsweise Youtube-Clips drehen, ihren eigenen Blog anlegen, alles Wissenswerte über Ausbildungschancen im IT-Sektor erfahren und Grundzüge der App- und Webseitenprogrammierung erlernen.

Wer hat das Programm gestaltet?
Stein-Lücke: Mit dabei waren unter anderem der Kinderschutzverein Innocence in Danger, die RTL-Journalistenschule und die Dienstleistungsgesellschaft für Informatik (DLGI) sowie die Stiftung Digitale Chancen, die IHK Bonn/Rhein-Sieg und seit Kurzem auch die Konrad-Adenauer-Stiftung.

Wer ist das Netzwerk BG 3000?
Stein-Lücke: Beteiligt sind Unternehmen, Institutionen und Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben. Ziel ist es, die fortschreitende Digitalisierung des Lebens als Chance zu begreifen und kompetent zu meistern. Zunächst richtet sich BG 3000 vor allem an Jugendliche, darüber hinaus aber auch an kleine und mittlere Unternehmen, Start-Ups und Senioren. Sie führt Bildungsprojekte durch, testet Anwendungen und entwickelt sie weiter. Neben einem Wissenschaftlichen Beirat ist die "Smart University" ein wesentlicher Bestandteil. Dabei werden Vortragsreihen, Seminare und interaktive Einheiten angeboten sowie attraktive Lernangebote vorgestellt.

Auch Ihre eigene Agentur für Kommunikation ist beteiligt. Wie kann Ihr Beitrag zu dem Projekt beschrieben werden?
Stein-Lücke: Wir sind Dienstleister und koordinieren die ganze Projektwoche. Das geht vom Anwerben der Sponsorenmittel bis hin zur Betreuung der Trainer und Teilnehmer.

Was wollen Sie mit dem Projekt konkret für Bad Godesberg erreichen?
Stein-Lücke: Ich will Bad Godesberg zu einem Leuchtturm der digitalen Bildung machen. Ich stelle fest, dass Jugendliche bei digitalen Fragen komplett alleingelassen werden. Das ist inakzeptabel und eine Form der Verwahrlosung, der ich entschieden etwas entgegen setzen will.

Wie zu lesen ist, wollen Sie auch die Eltern beteiligen?
Stein-Lücke: Stimmt. Das Programm des Online-Bootcamps wird durch spezielle Informationsangebote für Lehrer und Eltern im Vorfeld der digitalen Erlebniswoche abgerundet. Dabei gilt es, vor allem Minderjährige vor Gefahren zu schützen und über Konsequenzen aufzuklären. Über vorhandenes Potenzial und versteckte Risiken informiert die "Smart University" am Vormittag des 29. März im Kinopolis in einer gemeinsamen Veranstaltung für Eltern und Lehrkräfte.

Inwieweit glauben Sie, auch andere Regionen und Veranstalter zur Nachahmung des Projekts anregen zu können?
Stein-Lücke: Zwei Metropolregionen beobachten die Sachen, weil sie dieses niederschwellige Programm kopieren wollen. Ein begeisterter Bundestagsabgeordneter hat unser Projekt bereits als "best practice" an Günter Oettinger, den für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft zuständigen EU-Kommissar, herangetragen.

Simone Stein-Lücke gründete Anfang 2014 die Modellregion BG 3000 als Projekt der Bildung und der Wirtschaftsförderung. Die Unternehmerin führt eine Kommunikationsagentur. Im Sommer 2014 wurde sie Bezirksbürgermeisterin von Bad Godesberg.

Der Informationstag für Eltern und Lehrer findet am Sonntag, 29. März, zwischen 11 und 13 Uhr im Kinopolis in Bad Godesberg statt. Anmeldungen für das Online-Bootcamp nehmen die Organisatoren bis zum 25. März über die Internetseite www.bg3000.de, über die Facebookseite des Camps oder auch per E-Mail an info@bg3000.de entgegen. Die Teilnahme ist kostenlos. Alle Teilnehmer sind eingeladen, verfügbare Smartphones und Tablets mitzubringen.