Arbeiten an Aufzug Verzögerungen bei Sanierung im Godesberger Bahnhof

Bad Godesberg · Im Zuge der Sanierung des Bad Godesberger Bahnhofs sind die Stadtwerke Bonn (SWB) bei der Verlegung der Stromleitung auf eine bislang unbekannte Kellerdecke gestoßen. Das sorgt für Verzögerungen.

Bei der Sanierung des Bad Godesberger Bahnhofs gibt es weitere Verzögerungen und auch eine Überraschung. Bei der Verlegung von Stromleitungen für den noch immer nicht funktionierenden Aufzug in der Schalterhalle sind die Stadtwerke Bonn (SWB) auf ein Hindernis gestoßen: eine Kellerdecke, von der bislang niemand etwas zu wissen schien.

Dass der Lift auch im neuen Jahr noch nicht fährt und Gehbehinderte weiterhin die Treppe nehmen müssen, ist nichts Neues. Ein Bahnsprecher hatte Ende vergangenen Jahres bereits angekündigt, dass er erst im Laufe des ersten Quartals 2019 in Betrieb gehen soll. Auf Nachfrage kam die Bestätigung, dass sich daran nichts ändert. So stand Ende vergangener Woche etwa ein älterer Herr vor der Absperrung und merkte schnell, dass er nur zu Fuß in die Unterführung kommt.

Wie berichtet, wurden die SWB mit der Verlegung der Stromleitungen beauftragt. Insgesamt 200 Meter von ihnen wurden bereits verlegt, unter anderem vom Bahnhof bis zur Ecke Moltkestraße. Entlang der Friedrich-Ebert-Straße liegen sie auch schon, nur ein kleines Stück dazwischen fehlt noch. „Leider sind uns unvorhersehbare Zeitverzögerungen in zweifacher Art dazwischen gekommen“, teilte Pressesprecherin Veronika John auf GA-Anfrage mit.

So würde an der Ecke Ebert- und Moltkestraße nun erst mal eine Ampel installiert. Nach Gesprächen mit der Stadt und dem Lieferanten sollte sie am Montag aufgestellt werden. „Wenn das Wetter es zulässt, wird die unterirdische Kabelverlegung Richtung Bahnhof dann fortgesetzt“, so die Sprecherin.

Automatiktür lässt auf sich warten

Am Bahnhof selbst seien SWB-Mitarbeiter auf das nächste Problem gestoßen: Der elektrische Hausanschluss der Station befindet sich in Schränken der Deutschen Bahn. Durch deren Sockel sollen die Kabel mit dem Hausanschluss verbunden werden. Bei den Bauarbeiten entdeckte man dann die Kellerdecke, „die nicht einfach durchbohrt werden kann“, so John. Wie mit dieser Situation umgegangen wird, klärte die SWB mit einem von der Bahn beauftragten Architektenbüro: „ Wir werden jetzt durch die Decke bohren und die Stromleitung an die Schränke beziehungsweise an das Gebäude anschließen“, erklärte John. Die Arbeiten würden dann bis Ende Januar abgeschlossen.

Auch die angekündigte Automatiktür in der Empfangshalle des Bahnhofs und die barrierefreie Rampe am Von-Groote-Platz lassen bislang noch auf sich warten. Der Bau letzterer „beginnt nach der Inbetriebnahme des Aufzugs im Empfangsgebäude und in Absprache mit der städtischen Maßnahme zum Umbau des Ria-Maternus-Platzes“, so ein Bahnsprecher. Die Stadt hat mit der Planung der Rampe nichts zu tun, sie beteilige sich nach Angaben des Presseamts der Verwaltung ausschließlich an der Finanzierung.

Übrigens: Wer in der Unterführung zu den Zügen geht, dem fällt vielleicht die kunterbunte Anordnung der Gleise auf: Da liegt das erste neben dem vierten, es folgen am anderen Bahnsteig die Nummern zwei und drei.

Das ist auch GA-Leser Frank Ackermann aufgefallen. Doch es hat alles seine Richtigkeit, wie ein Bahnsprecher versicherte. Denn dem Ganzen liegt eine historische Bezeichnung zugrunde. Früher gab es am Bad Godesberger Bahnhof nur die Gleise 1 bis 3. Gleis 4 kam verspätet als Überholgleis hinzu und teilt sich seitdem einen Bahnsteig mit Gleis 1. Dabei ist es auch nach der Sanierung des Bahnhofs geblieben.

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