Rüngsdorfer Friedhof Verwilderte Wege, ungepflegte Gräber

RÜNGSDORF · Sofort sticht es ins Auge: Die Karte des Friedhofgeländes an der Konstantinstraße in Rüngsdorf hängt schief in der unteren Ecke des Schaukastens am Eingang und gibt kaum mehr Auskunft über das Gräberfeld. Bei genauerem Hinsehen weist auch der Friedhof selbst unschöne Ecken auf. Einige GA-Leser haben sich darüber schon beschwert, und auch der Stadt ist das Problem nicht neu.

„Im Moment sieht es hier nicht gut aus“, sagt auch Dorothea Konopasek, die selbst regelmäßig zur Grabpflege auf den Friedhof kommt. An manchen Stellen sind die Wege mit Gras und Unkraut überwuchert, und auch die Hecke ist teilweise nicht geschnitten.

Außerdem lässt der Zustand vieler Gräber zu wünschen übrig – auf einigen wachsen bereits kleine Baumsetzlinge. Doch es gibt Unterschiede: An vielen Stellen reihen sich gepflegte und ungepflegte Gräber aneinander.

Bezüglich der Begräbnisstätten kann die Stadt aber im ersten Moment nicht viel tun: Für die Grabpflege sind die Angehörigen der Verstorbenen selbst zuständig. Sollte ein Grab jedoch einen allzu ungepflegten Eindruck erwecken, würden die Angehörigen von der Stadt schriftlich aufgefordert, sich der Grabpflege anzunehmen, wie Markus Schmitz vom Presseamt der Stadt Bonn mitteilt.

Letzte Maßnahme: Grab wird eingeebnet

Als letzte Maßnahme könne den Angehörigen dann das Nutzrecht entzogen werden. Laut Friedhofssatzung werden solche Gräber dann von der Stadt eingeebnet und mit Rasen bepflanzt. Bis das jedoch geschieht, vergehen durch alle damit verbundenen Fristen erst einmal Wochen und Monate.

Für die bewachsenen Wege ist hingegen das Amt für Stadtgrün verantwortlich. Dieses sei zwar mit dem Zustand auf dem Friedhof auch nicht zufrieden, fühlt sich aber offensichtlich überfordert. „Die Stadt Bonn verzichtet bei der Bekämpfung von Unkräutern auf wassergebundenen Wegen auf den Einsatz von Herbiziden“, schreibt Schmitz. Zum Einsatz kämen nur Rasenmäher und Flämmgeräte. Deshalb nehme die Instandhaltung der Gehwege sehr viel Zeit in Anspruch und sei personell momentan nicht zu bewältigen.

Engpässe beim Personal

Auch über überfüllte Mülleimer hatten sich Besucher des Friedhofs geärgert. Dazu sagt Schmitz, dass entsprechende Geräte zurzeit nicht zur Verfügung stünden, alle Abfälle deshalb bis auf Weiteres von Hand entsorgt werden müssten und bei Krankheit und in den Ferien häufig Engpässe auftreten würden. Ein neues Entsorgungskonzept werde jedoch erarbeitet.

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