Vorgeschmack auf Tunnel-Sperrung 2018 Verkehrschaos in Bad Godesberg

Bad Godesberg · Am Wochenende ließ die Stadt Bonn den Godesberger Tunnel für Wartungsarbeiten schließen. Die Autos stauten sich schon kilometerweit vor den Ampeln.

Das Fazit der Polizei ist ein gutes, aber zugleich ein düsterer Ausblick für eine längere Sperrung. Wer die Bundesstraße 9 von Bonn in Richtung Koblenz fahren wollte, musste etwa eine halbe Stunde mehr Zeit einplanen. Auf zwei Spuren drängten sich die Fahrzeuge aneinander, ehe sie kurz vor dem Tunneleingang auf einer Spur durch die Unterführung in die Godesberger Innenstadt gelotst wurden.

GA-Leser berichten von Chaos und Hupkonzerten

In den sozialen Netzwerken wurde diese Situation als „chaotisch“ bezeichnet, eine Anwohnerin berichtete von ständigen Hupkonzerten. Und auch in der anderen Richtung lief es nicht rund: „Katastrophe. In Plittersdorf ist eine Baustelle weswegen man nicht flüssig durch kommt und eine Umleitung fahren muss“, kommentierte GA-Leserin Marisa Trimborn.

„Wir haben den Termin extra auf das Wochenende gelegt, wo generell weniger Verkehrsaufkommen herrscht als im Berufsverkehr“, heißt es vom Bonner Presseamt. Dennoch nutzten viele die Durchfahrt und stiegen nicht auf öffentliche Verkehrsmittel um. „Es wäre gut gewesen, wenn auf den Straßen früh genug darauf hingewiesen worden wäre“, sagte Stefan Schröter, der mitten im Stau stand und von Aegidienberg nach Meckenheim fuhr. Dann hätte er versucht, eine andere Strecke zu nehmen. Klar sei wieder einmal geworden, wie wichtig der Godesberger Tunnel für die Autofahrer sei. An gewöhnlichen Arbeitstagen passieren etwa 40.000 Fahrzeuge die unterirdische Durchfahrt.

Techniker installierten neue Brandmeldeanlage

Das ist auch der Grund, warum die Stadtverwaltung die einjährige Nachrüstung des Tunnels vom Sommer 2017 um ein Jahr verschiebt. Die erwarteten 20.000 Besucher der Weltklimakonferenz würden für ein Verkehrschaos sorgen, ein „reibungsloser Ablauf“ des prestigeträchtigen Treffens nicht mehr gewährleistet. Denn bei den Umbauarbeiten wird die Lüftungsanlage komplett erneuert, was die Sperrung jeweils einer der beiden Tunnelröhren zur Folge hätte.

Am Wochenende integrierten die Techniker schon eine neue Brandmeldeanlage in die vorhandene Technik des Tunnels. In dieser Zeit durfte laut Stadt aus Sicherheitsgründen kein Fahrzeug die Röhren passieren, da kein Feueralarm ausgelöst werden konnte. Zudem öffneten die Spezialisten die Alarm- und Notrufsäulen direkt an der Fahrbahn, jede Einzelne musste manuell mit der Leitstelle des Tunnels verbunden werden.

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