Bad Godesberger Ortsteil Verkehr nervt die Pennenfelder

PENNENFELD · Themen, die den Pennenfeldern „unter den Nägeln brennen“, gibt es reichlich. Das Organisationsteam der ersten Stadtteilkonferenz, die am Donnerstag, 30. März, ab 18 Uhr in der Aula des Schulzentrums Pennenfeld stattfindet, hatte jedenfalls kein Problem, Punkte zusammenzutragen, die die Menschen in diesem Stadtteil beschäftigen.

Ziemlich weit oben auf der Agenda der Pennenfelder Bürger stehen Verkehrsprobleme, die es zu lösen gelte, so die Organisatoren um Laura Krebs von der Caritas Bonn. Tatsächlich sind die Defizite rund um die Zanderstraße auch im aktuellen Verkehrsentwicklungsplan (VEP) festgehalten. Der Abschnitt zwischen Von-der-Heydt-Straße und Zanderstraße weist nach Verkehrszählungen mit das höchste Radverkehrsaufkommen in Bad Godesberg auf. Die Experten haben erkannt, dass das subjektive Empfinden von Fußgängern in diesem Gebiet aufgrund der verschieden angeordneten Straßenräume sehr unterschiedlich ist.

„Fehlende Querungsanlagen, unnötig lange Wartezeiten an Signalanlagen, Grünpfeilregelungen, schmale Gehbereiche die mitunter sogar durch legales Gehwegparken zusätzlich eingeengt werden, sind generell für den Fußverkehr unzumutbar, im Bereich von Schulen aber nicht zu verantworten“, heißt es unter anderem im VEP. Zu starkem Rückstau kommt es in den Stoßzeiten etwa im Kreuzungsbereich Albertus-Magnus-Straße/Zanderstraße aufgrund der Ampelschaltung und einer kurz hinter der Kreuzung installierten Bushaltestelle. Hält der Bus, kommen die Autos nicht weiter und blockieren bisweilen die Kreuzung. Der Verkehr bietet jedenfalls genügend Raum für Diskussion.

Ein weiterer wichtiger Vorschlag des Organisationsteams kommt ebenfalls aus der Bürgerschaft: Die Einrichtung eines zentralen niederschwelligen Begegnungscafés – „um die Kommunikation zu fördern und Berührungsängste abzubauen“, so Nadine Schwarz-Kühle von der Arbeiterwohlfahrt Bad Godesberg.

Eigenes Quartiersmanagement

Seit 2010 hat der Stadtteil Pennenfeld ein eigenes Quartiersmanagement. Mit Unterstützung von Vebowag, Stadt Bonn, Awo und Caritas sollen die Beratungsangebote und Aktionen des dreiköpfigen Teams die Lebens- und Wohnqualität vor Ort verbessern. „Wir haben gemeinsam mit den Pennenfeldern schon viel bewegt“, sagt Laura Krebs von der Caritas. Um diese Arbeit auf eine breitere Basis zu stellen, war die Idee einer Stadtteilkonferenz entstanden. Sie soll im halbjährlichen Turnus stattfinden. Und sie soll so gestaltet sein, dass jeder Teilnehmer am Abend selbst eigene Themen vorschlagen kann. „Wir möchten allen Menschen in Pennenfeld eine Plattform für Information, Austausch und Vernetzung bieten“, erklärt Quartiersmanager Frank Wilbertz.

Zu der Konferenz sind daher nicht nur Bewohner eingeladen, sondern auch Einzelhändler und Vertreter von Initiativen, Vereinen, Schulen, Kitas und Kirchen sowie der Stadt Bonn. „Wir erhoffen uns Synergien, Ideensammlungen und gemeinsame Problemlösungen“, so Wilbertz. Um eine möglichst breite Bevölkerungsschicht anzusprechen, wird der Einladungsflyer in mehrere Sprachen übersetzt, und bei der Veranstaltung wird ein Dolmetscher anwesend sein. Im Vorfeld hatte das Quartiersmanagement alle Pennenfelder aufgerufen, sich an der Organisation der Konferenz zu beteiligen. Zu den Planungstreffen waren einige engagierte Bewohner und örtliche Akteure im Nachbarschaftstreff zusammengekommen, um gemeinsam mit dem Quartiersmanagement die Rahmenbedingungen und Regeln für den Ablauf der Stadtteilkonferenz festzulegen sowie eigene Themenvorschläge und Ideen einzubringen. So soll auch die Situation des Einzelhandels und des öffentlichen Raums angesprochen werden – und das Thema Integration und Zusammenhalt im Stadtteil.

Beim Vorbereitungstreffen fand die Planungsgruppe klare Worte: Zwischen den unterschiedlichen sozialen Gruppen im Stadtteil mangele es an Begegnung und Kommunikation, hieß es. Die Erwartungen an die Konferenz sind daher hoch. „Wir erhoffen uns, durch die Veranstaltung zur Integration und zum Zusammenhalt in Pennenfeld beitragen zu können“, so Schwarz-Kühle. Das Organisationsteam setzt auf eine rege Teilnahme an der Stadtteilkonferenz. „Jeder ist herzlich eingeladen, vorbeizukommen und sich einzubringen“, betont das Quartiersmanagementtrio. „Schließlich soll es ja eine Konferenz von Pennenfeldern für Pennenfelder werden.“

Die Stadtteilkonferenz findet am 30. März ab 18 Uhr in der Aula des Schulzentrums Pennenfeld, Albertus-Magnus-Straße 21, statt.

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