Drei Tote bei Familiendrama Polizei schoss dreimal auf Familienvater in Plittersdorf

Bonn · Bei dem Familiendrama in Bonn-Plittersdorf mit drei Toten starb der 40-jährige Familienvater laut Obduktion an einer Vielzahl von Verletzungen. Er hatte sich mit dem Messer selbst verletzt.

Am Tag nach dem Familiendrama in Plittersdorf mit drei Toten hat die Staatsanwaltschaft das Ergebnis der Obduktion des Täters bekanntgegeben. Wie berichtet, hat ein 40-jähriger Familienvater am Montagmorgen seine 39-jährige Ehefrau und seine dreijährige Tochter in der gemeinsamen Wohnung in dem Mehrfamilienhaus an der Martin-Luther-King-Straße getötet, sich dann selbst mit dem Messer schwer verletzt, bevor er die alarmierte Polizei bedrohte und niedergeschossen wurde.

Wie Staatsanwaltschaftssprecherin Karen Essig am Dienstag mitteilte, ist der 40-Jährige „infolge der Summe seiner Verletzungen verblutet“. Die Sprecherin bestätigte, dass der Familienvater sich bereits selbst „schwere Schnitt- und Stichverletzungen zugefügt“ hatte, als die Polizei ihn zu überwältigen versuchte. Wie der Mann sich selbst verletzt hatte, wollte Essig zum Schutz der Persönlichkeitsrechte nicht mitteilen. Tötungsdelikt in Bonn-Plittersdorf

Als die Beamten die Leichen von Mutter und Kind fanden, hatte sich der Familienvater im Badezimmer eingeschlossen. Nachdem die Polizisten sich Zugang verschafft hatten, „bewegte sich der Mann mit dem Messer in der Hand auf sie zu“, so die Sprecherin, „und er blieb auch nach entsprechender Aufforderung der Beamten nicht stehen“. Darauf schossen die Polizisten, drei Kugeln trafen den 40-Jährigen, so Karen Essig, jeweils eine traf jeden Oberschenkel, eine weitere verletzte ihn im Unterbauch. Der 40-Jährige starb noch am Tatort. „Nun wird geprüft, ob für die Polizeibeamten eine Notwehrsituation vorlag“, erklärte Essig. Aus Objektivitätsgründen hat die Kölner Polizei die Ermittlungen dazu übernommen. Die Ermittlungen der Bonner Staatsanwaltschaft zu der Tat und ihren Hintergründen dauern an.

Der Bad Godesberger Pfarrer Wolfgang Picken sagte auf Anfrage zu der Bluttat in direkter Nachbarschaft: „Als Katholiken in Bad Godesberg und Plittersdorf haben wir die Tragödie mit großer Betroffenheit wahrgenommen.“ Die Pfarrei werde an Christi Himmelfahrt um 11 Uhr in einem Gottesdienst in der Rüngsdorfer Andreaskirche der Toten und aller Angehörigen und Betroffenen gedenken. Picken: „Ein Familiendrama dieser Art macht einmal mehr deutlich, wie wichtig es ist, dass wir unsere Familien unterstützen. Sie sind vielen Belastungen ausgesetzt“. Es sei wichtig, Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen, „damit sich Konflikte nicht unkontrolliert entladen, sondern vielmehr lösen“.

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