Godesberger Draitschbrunnen Umbau wird 50 000 Euro teurer

BAD GODESBERG · "Schön und teuer" wird das Gelände rund um den Godesberger Draitschbrunnen, so Heimatvereinsvorsitzender Martin Ammermüller bei einem Pressetermin zum Stand der Bauarbeiten.

 Martin Ammermüller und Landschaftsarchitekt Franz Messinger (rechts) auf der Baustelle.

Martin Ammermüller und Landschaftsarchitekt Franz Messinger (rechts) auf der Baustelle.

Foto: Axel Vogel

Vor zehn Wochen hatte der Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg damit begonnen, die 140 Jahre alte Hangmauer an der Brunnenallee instand setzen zu lassen. Jetzt steht fest, dass die zunächst mit 70 000 Euro veranschlagte Sanierung der Anlage rund 120 000 Euro kosten wird.

Grund ist nach Auskunft Ammermüllers, dass die bis zu einem Meter dicke Hangmauer durch Wasser und Wurzeln stärker beschädigt war, als zunächst erkennbar. "Die oberen Bögen stürzten ein und die Ziegel ließen sich mit der bloßen Hand herausnehmen", so der Vorsitzende. Es mussten 40 Kubikmeter statt der geplanten rund zehn Kubikmeter Bauschutt entfernt werden, die Bauzeit betrug zehn statt zwei Wochen. Gleichzeitig zeigte sich beim Freilegen der in Vergessenheit geratenen Schmuckfelder aus Lavastein, dass diese noch sehr gut erhalten waren. Der Verein entschied daher, der Hangmauer wieder ihr altes Gesicht zu geben und die Stufen über den Lavaelementen wieder aufzumauern.

Bei der Finanzierung muss jetzt nachgebessert werden. Besonders froh ist der Heimatverein darüber, dass Solar-World-Vorstand Frank Asbeck bereit ist, weiterhin die Hälfte der Kosten zu übernehmen. Er erhöhte seine Förderung des Projekts von 35 000 auf 60 000 Euro. "Ich habe eine besondere Beziehung zum Draitschbrunnen, weil ich auf dem Grundstück des ehemaligen Landhauses von Ferdinand Wurzer lebe", hatte Asbeck zum Auftakt der Bauarbeiten erklärt. Wurzer hatte 1789 dem Godesberger Mineralwasser gute Heilwirkungen bescheinigt.

Der Heimatverein trägt die andere Hälfte der Kosten. Ammermüller sucht dafür zurzeit weitere Förderer. Godesberger Malermeister haben sich bereit erklärt, den farbigen Anstrich der Mauer zu sponsern. Die Bauarbeiten sind inzwischen fast abgeschlossen. Als nächstes wird die Grünanlage gestaltet. Der Eröffnungstermin steht fest: Der Heimatverein lädt für Pfingstsamstag, 23. Mai, ab 11 Uhr zur Einweihung des Schmuckstücks an der Brunnenallee ein. Vor 225 Jahren, ebenfalls an Pfingsten, hatte Kurfürst Max Franz den "Gesundbrunnen" eröffnet und damit die Entwicklung Godesbergs zu einem Badeort eingeleitet. Daran soll das Gelände am Draitschbrunnen künftig wieder angemessen erinnern.

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