Restaurant Maternus Traditionslokal in Bad Godesberg lebt weiter

BAD GODESBERG · Ein neuer Pächter will das Bad Godesberger Traditionslokal von November an weiterführen - mit dem alten Interieur. Manfred Harbecke und Bojana Dimov haben das Lokal von den neuen Eigentümern, den Bad Godesberger Geschäftsleuten Manuela und Robert Vliegen, gepachtet. Sie versprechen: Name und Tradition des "Maternus" werden weiterleben.

 Vor der Übernahme: Pächter-Paar Manfred Harbecke und Bojana Dimov und Neu-Eigentümer Robert Vliegen.

Vor der Übernahme: Pächter-Paar Manfred Harbecke und Bojana Dimov und Neu-Eigentümer Robert Vliegen.

Foto: Ronald Friese

Der heilige Maternus gilt unter anderem als Patron für das Gedeihen von Weinreben. Und die haben bekanntlich tiefe Wurzeln, die so leicht nicht ihren Halt verlieren. Der gleichnamigen Bad Godesberger Traditionsgaststätte scheint das Glück zu bringen. Hatte in den vergangenen Wochen die Nachricht von der bevorstehenden Schließung für eher wehmütige Stadtgespräche gesorgt, so wird die neueste Entwicklung in Bad Godesberg mindestens ebenso aufmerken lassen: Bereits von November an geht der Betrieb im "Maternus" nämlich weiter.

Während sich Erwin Maternus, Adoptivsohn der legendären Promi-Wirtin Ria aus dem Geschäft zurückzieht, stehen seine Nachfolger bereit. "Deutsche Küche mit frischen Produkten", so skizziert Harbecke in Kurzform sein gastronomisches Konzept. Die Speisekarte solle nicht sehr ausgedehnt ausfallen, statt dessen werde sie stets um wechselnde, saisonale Angebote ergänzt werden, so Harbecke. Mittelfristig sei auch eine Mittagskarte geplant; dies jedoch vermutlich erst im Frühjahr, wenn sich der Betrieb in Küche und Gastraum eingespielt habe.

In seinem Metier ist Harbecke kein unbeschriebenes Blatt: Der aus dem Hochsauerland stammende Küchenmeister entstammt einer lupenreinen Gastronomiefamilie: "Wir sind fünf Geschwister, alle sind Gastronomen. Einer meiner Brüder wird uns auch in den Anfangsmonaten unter die Arme greifen", erzählt er.

In Bonn hat er sich zuletzt dreieinhalb Jahre lang als Restaurantleiter des "Roses" und des "Midi" an Martins- und Münsterplatz bewährt. Während Harbecke sein Hoheitsgebiet vor allem in der Küche sieht, will sich seine Lebens- und Geschäftspartnerin um den Service kümmern. Bojana Dimov, eigentlich studierte Pharmazeutin, ist seit 16 Jahren in der Gastronomie zuhause und leitete beispielsweise lange Zeit das Siegburger Kaffeehaus.

Aus Sicht von Robert Vliegen, der von "Massen an Interessenten" berichtet, die gern selbst als Wirte im "Maternus Einzug gehalten hätten, passt das Konzept haargenau zu dem Traditionslokal. "Internationale Küche hat Bad Godesberg genug", sagt Harbecke. Ein deutsches Gasthaus mit "vertretbaren Preisen" könne die Stadt hingegen gut vertragen. Als besonderes Schmankerl verspricht er "Bönnsche Tapas", und auch deutsche Weine, die er anbieten wird, hat er bereits im Blick.

Wann genau das "neue Maternus" die ersten Gäste begrüßen wird, hängt jetzt davon ab, wie schnell es mit der Renovierung geht. An die gestrichenen Wände kommen wieder die alten Bilder. Anfang November soll es so weit sein.

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