Kurzzeitpflege im Waldkrankenhaus Station 9 ist immer offen

SCHWEINHEIM · Die Kurzzeitpflege des Waldkrankenhauses hat sich beim Tag der offenen Tür vorgestellt. Für Angehörige ist die die Arbeit des Stationsteams oft eine große Hilfe.

 Tag der offenen Tür: Stationsleiterin Susanne Dahmen (3.v.r.) und das Team der Kurzzeitpflege.

Tag der offenen Tür: Stationsleiterin Susanne Dahmen (3.v.r.) und das Team der Kurzzeitpflege.

Foto: Axel Vogel

Es ist ein schwerer Schritt, wenn pflegende Angehörige ihren Partner, die Mutter oder das eigene Kind in fremde Hände geben müssen – und sei es nur für kurze Zeit. Wenn zum Beispiel ein nach Jahren wohlverdienter Urlaub ansteht, der Pflegende operiert werden muss oder zur Reha geht.

Oder auch, wenn eine Überbrückungszeit für Alleinlebende ansteht. Wenn zum Beispiel der Platz im Altersheim oder im Hospiz noch nicht frei ist. Hilfe bietet in diesem Fall die Kurzzeitpflege im Waldkrankenhaus. Wie es auf Station 9 aussieht, wer sich hinter dem zwölfköpfigen Team verbirgt und an wen sich das Angebot richtet: Das alles konnten die Besucher am Freitag beim Tag der offenen Tür in Erfahrung bringen.

„ Wir haben Platz für 16 Gäste“, sagt Stationsleiterin Susanne Dahmen. Kinder werden zwar nicht aufgenommen. Aber jüngere Menschen mit Behinderungen werden genauso betreut wir Parkinson-, Multiple-Sklerose- oder Schlaganfallpatienten. „Die meisten sind an Demenz erkrankt“, sagt Dahmen.

Der Jüngste, der kurze Zeit zu Gast war, war Anfang 30. „Nach oben ist die Altersskala offen.“ Nur eine Einschränkung gibt es: „Die Menschen dürfen nicht weglaufgefährdet sein.“ Denn die Türen auf Station 9 stehen immer offen.

Die Betreuungszeit ist unterschiedlich: Mal sind es einige Tage, mal mehrere Wochen. „Das hängt auch häufig vom Finanziellen ab“, sagt Dahmen. Die Pflegekasse gibt einen Zuschuss zur Kurzzeit- oder Verhinderungspflege, allerdings nur einmal im Jahr. „Diesen Zuschuss muss man bei der Kasse beantragen.“ Ist er bewilligt, reicht das Geld bei einem Patienten der Pflegestufe eins für 24 Tage Betreuung, bei Stufe zwei sind es 17, bei Stufe drei noch 14 Tage.

„Hinzu kommen 33 Euro für Unterkunft und Verpflegung, die jeder tragen muss“, sagt Dahmen. Die Kurzzeitpflege beinhaltet nicht nur die Pflege, sondern auch ein vielfältiges Beschäftigungsangebot, für das Ana-Cristina Torres-Fereira verantwortlich zeichnet. Dazu gehören Backen und Kochen, Arbeit mit ätherischen Ölen und Spaziergänge.

Wer sich für die Kurzzeitpflege interessiert, kann einfach auf Station 9 vorbeischauen oder anrufen. Das Team ist rund um die Uhr unter der Rufnummer 0228/383408 erreichbar. Einen zeitlichen Vorlauf für die Aufnahme gibt es nicht: Wenn zum Beispiel ein Notfall eintritt, werden Gäste auch kurzfristig aufgenommen.

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