Rückschnitte und Totholz auf dem Godesberg Stadt sieht keine Gefahrenlage

Bad Godesberg · Rückschnitte von Ästen und liegengelassenes Totholz auf dem Godesberg erregen in unregelmäßigen Abständen immer wieder Unmut beziehungsweise werfen Fragen bei Bürgern und Spaziergängern auf. Doch die Stadtförsterei sagt, man habe alles im Blick.

 Sogenanntes Totholz gefällt nicht jedem Waldspaziergänger, wirkt der Wald so doch nicht "aufgeräumt". Doch die Stadtförsterei hebt die ökologische Bedeutung des Totholzes zum Beispiel als Lebensraum für Insekten hervor.

Sogenanntes Totholz gefällt nicht jedem Waldspaziergänger, wirkt der Wald so doch nicht "aufgeräumt". Doch die Stadtförsterei hebt die ökologische Bedeutung des Totholzes zum Beispiel als Lebensraum für Insekten hervor.

Foto: Michael Wenzel

An größeren Rodungsarbeiten hatte sich zuletzt vor rund zwei Jahren Kritik aus Bürgerschaft und Kommunalpolitik entzündet. Bereits damals hatte Stadtförster Sebastian Korinthenberg aber die Gemüter beruhigen können, da es sich um eine reine Sicherheitsmaßnahme handelte. Hintergrund der Aufregung damals war ein umgestürzter Baum, der auf ein Auto auf der Aennchenstraße gefallen war.

Kürzlich entdeckte Spaziergänger Heinz König, der regelmäßig mit seinem Hund rund um die Michaelskapelle unterwegs ist, diverse Sträucher, die zurückgeschnitten und nicht abtransportiert worden waren. Außerdem kritisierte der Godesberger, dass zahlreiche gefällte Bäume durch die Hanglage zum Teil eine Gefahr für die Spaziergänger darstellten.

Wie die Stadt Bonn mitteilte, hat es in diesem Jahr keine größeren Maßnahmen gegeben - wie etwa im vergangenen Jahr. Im Frühjahr 2015 wurden durch einen Unternehmer Trockenäste geschnitten. Kürzlich habe die Stadtförsterei an der Kapelle auf dem Godesberg einen Strauchrand zurückgeschnitten, der in die Kapelle zu wachsen drohte.

Stadt kontrolliert Bäume alle sechs Monate

Seit dem Vorfall in der Aennchenstraße kontrolliert die Stadtförsterei die Bäume auf dem Godesberg alle sechs Monate. Die Verkehrssicherheit der Wege wird ebenfalls durch regelmäßige Kontrollen gewährleistet. Diese unternimmt der zuständige Gartenmeister nach Bedarf, also etwa nach einem Sturm oder Starkregen und wenn etwas gemeldet wird, so die Stadt.

"Im Bereich Godesberg überprüft die Stadtförsterei die Bäume im Wald regelmäßig auf ihre Standsicherheit. Die letzte große Begehung fand im Dezember 2014 statt. Zusätzlich finden nach jedem Sturm- oder Starkregenereignis Nachkontrollen statt. Dazu gehören auch die liegenden Bäume. Maßnahmen zur möglichen Gefahrenabwehr werden zeitnah eingeleitet. Akute Gefahrenlagen sind der Försterei Bonn nicht bekannt", teilte die Stadt mit.

Grundsätzlich gelte: "Die Stadtförsterei Bonn vermarktet generell das Holz an Sägewerke und Brennholzinteressenten, je nach Güte und Qualität. Am Godesberg wurde das Holz aus dem vergangenen Jahr teilweise in den unteren Lagen als Brennholz vermarktet. An den gefährlichen Steilhängen haben die Mitarbeiter der Försterei die Stämme abtransportiert oder gesichert", so die Stadt. "Das Naturlandzertifikat der Stadt Bonn fordert zehn Prozent stehendes und liegendes Totholz, bemessen an den Festmetern je Hektar. Dieses Ziel verfolgt die Stadtförsterei flächendeckend im Stadtwald."

Der Kronenrückschnitt oder die Wegnahme ganzer Bäume wirke sich positiv auf die Stabilität der Bäume ringsum aus. Positive Auswirkungen zeige auch das sogenannte Totholz, das in der Betrachtung des Laien aussehe, als wäre nicht alles Holz abtransportiert worden, erläuterte der Stadtförster bei einer der letzten Begehungen. "Schon mein Großvater beklagte sich früher im Wald öfters, dass der Wald nicht richtig aufgeräumt ist", erinnerte sich der Stadtförster. So erkennt der Spaziergänger, der entlang der Aennchenstraße Richtung Norden läuft, am Hang des Godesbergs zahlreiche liegende Bäume und umherliegendes Laub. Aber: "Auch solches Holz ist ökologisches Gold", so Korinthenberg. Dazu gehören auch sogenannte Stubben, also der Wurzelstock gefällter Bäume.

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