Parkplatz an der Rigal'schen Wiese Stadt beseitigt Pfützenproblem in Bad Godesberg

Bad Godesberg · Die Arbeiten am Parkplatz an der Rigalsch'en Wiese verzögern sich. Eigentlich hätte die zuständige Firma die Mängel schon im Frühjahr ausbessern sollen. Das wurde in der vergangenen Woche nachgeholt.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Zustand des Park & Ride-Platzes an der Rigal'schen Wiese die Politik auf den Plan ruft. Schon im Mai gab es auf Betreiben des Bürger Bunds Bonn (BBB) Diskussionen, da sich trotz einer umfangreichen Sanierung vor zwei Jahren weiterhin große Pfützen auf dem Areal bildeten, wenn es geregnet hatte. Die Stadt gab den Kritikern recht und versicherte, dass die zuständige Firma im Frühjahr 2019 nachbessern würde.

Davon aber war bis vor wenigen Tagen nichts zu sehen. Deshalb forderte der BBB nun erneut die Instandsetzung des Platzes. Im Zuge dessen sollten auch die Schlaglöcher auf dem Grundstück beseitigt werden, so die Fraktion, die zur Sitzung der Bezirksvertretung am kommenden Mittwoch einen entsprechenden Antrag gestellt hat.

Die Stadt hat bereits reagiert: Die angekündigten Arbeiten – die Herstellung von Sickerrigolen – hätten sich etwas verzögert, und zwar durch "zeitaufwendige Nachverhandlungen mit der bauausführenden Firma", so die Verwaltung auf GA-Anfrage. Schließlich aber seien die Arbeiten in der vergangenen Woche ausgeführt worden.

Doch egal in welchem Zustand – der Parkplatz an der Rigal'schen Wiese ist im Bad Godesberger Zentrum eine Rarität. Denn dort darf (noch) kostenfrei geparkt werden. Ansonsten werden Autofahrer zur Kasse gebeten, so auch seit gut einem Jahr auf dem Areal an der Chinesischen Botschaft. Antworten auf die Fragen, wie viele kostenfreie Parkplätze es in Bad Godesberg genau gibt und ob sie ausreichen, um Pendler dazu zu bewegen, das Auto stehenzulassen, stellte die Stadt für die nächsten Tage in Aussicht. Die Politik hingegen äußert sich schon jetzt.

Eine kostenfreie Abstellfläche reicht nicht

"Wir brauchen den Parkplatz an der Rigal'schen Wiese sowohl für den ÖPNV als auch für Veranstaltungen in der Stadthalle", sagt Marcel Schmitt (BBB). Theoretisch sei eine kostenfreie Abstellfläche nicht genug, "aber wo sollen wir sie innenstadtnah schaffen"? Und: In den Außenbereichen, wo es noch Flächen gebe, seien die Busverbindungen zu schlecht. Auch der Idee, kostenpflichtige Parkplätze durch kostenfreie zu ersetzen, erteilt Schmitt eine Absage. Geschäftsleute und Anwohner würden sich bedanken, "wenn dort den ganzen Tag ortsfremde Autos geparkt werden".

"Wegen der unbedingt notwendigen Verkehrsentlastung im Stadtverkehr brauchen wir perspektivisch mehr P & R Parkplätze", sagt Bezirksbürgermeister Christoph Jansen (CDU). Der Umstieg auf Rad oder ÖPNV müsse an den Stadtgrenzen "einfach, kostengünstig und ohne lange Wartezeiten möglich sein". Er ermutige alle, in größeren Kategorien zu denken und Synergien zu schaffen. Eine Möglichkeit, so Jansen: ein Hallenbad auf der Riga, ein Parkhaus mit Kapazitäten für Pendler, Schwimmer und Besucher der Stadthalle inklusive.

Sie stelle sich die Frage, wie viele Park & Ride-Nutzer überhaupt an der Riga parkten, sagt Monika Heinzel (Grüne). Vermutlich werde der Platz auch von Mitarbeitern der umliegenden Firmen und anderen Fahrern genutzt. Daher sollte das Areal "wie alle anderen Parkplätze kostenpflichtig sein", so Heinzel. Vorstellen könnte sie sich eine Tagesgebühr von zwei Euro, die auch am Bahnhof von der Deutschen Bahn erhoben wird. Und: Durch die ÖPNV-Taktverdichtung in Bad Godesberg und Wachtberg sei es ohnehin möglich, komplett autofrei anzureisen.

Die Unzuverlässigkeit des Busverkehrs sei besonders für die Höhenlagen wie Heiderhof und Schweinheim ein Problem, meint Wolfgang Heedt (FDP). Daher sei es nachvollziehbar, dass Pendler mit dem Auto zur Riga fahren, um dort auf den ÖPNV umzusteigen. "Insofern macht eine kostenfreie P&R-Fläche an dieser Stelle Sinn." Allerdings reiche die Fläche nicht aus, um die Defizite im ÖPNV-Angebot, darunter die Verbindungen zwischen Rhein-Sieg-Kreis und Bonn, auszugleichen. Hier stünde der VRS in der Pflicht, innovativere und attraktivere Verbindungen bereitzustellen.

Weitere P&R-Plätze wären wünschenswert, sagt Lutz Beine (SPD). "Hier böte sich der Parkraum hinter dem Bahnhof an." Dieser sollte in Absprache mit der DB Nutzern von Bahn und ÖPNV kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Dass Park & Ride kostenlos sein müsse, findet auch Ralf Jochen Ehresmann (Linke). Müssten Parkplatz, Bus- und Bahnfahrten gezahlt werden, führe dies dazu, "dass im Pkw zum Ziele fährt, wer eh schon drin sitzt". Er wünscht sich mehr zeitlich abgestimmte Zubringerbusse, "die autofreien Verkehr ermöglichen".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort