Plittersdorfer Kirche bekommt neuen Fußboden St. Evergislus für Bauarbeiten geschlossen

Plittersdorf · Ab Montag wird die Plittersdorfer Kirche St. Evergislus leer geräumt. Sie bekommt einen neuen Fußboden. Die Kirche bleibt deshalb bis voraussichtlich Oktober geschlossen.

Staunässe durch Hochwasser oder falsche Pflege? Es ist nicht klar, was dem Fußboden der Kirche St. Evergislus an der Hardtstraße so zugesetzt hat, dass er vollständig erneuert werden muss. „Wir kehren jedes Mal viel Staub aus der Kirche. Durch die tiefen Dellen im Stein ist inzwischen keine Trittsicherheit mehr gewährleistet“, berichtete Pfarrer Wolfgang Picken dem GA.

Der dunkle Schieferboden stammt vermutlich aus den 70er Jahren. „Er war nicht neu zu versiegeln“, sagte Picken. Die Sanierung werde knapp 300 000 Euro kosten. „Davon bringt die Gemeinde des Rheinviertels aus ihrer allgemeinen Rücklage etwa 90 000 Euro auf“, so der Pfarrer. Der Restbetrag wird aus Kirchensteuermitteln über das Erzbistum finanziert.

Mit Ausnahme des Altarraums wird der Fußboden der Kirche komplett ausgetauscht. Die grauen Holzpodeste, auf denen die Kirchenbänke stehen, werden entfernt. Der neue Boden soll nicht nur frei von Löchern, sondern auch ohne sonstige Stolperfallen sein. Sollten während der Sanierung unter den Schieferplatten noch Fragmente des historischen Bodens auftauchen, werden diese nach Absprache mit der Denkmalpflege in das Beichtzimmer integriert.

Kirche St. Evergislus wird komplett ausgeräumt

Bereits ab Montag wird die Kirche St. Evergislus komplett ausgeräumt. Das Inventar wird während der Bauarbeiten in Containern auf dem Kirchhof zwischengelagert. „Die Orgel wird ebenfalls ausgebaut, um sie vor der Staubentwicklung im Kirchraum zu schützen, und während der Renovierungsmaßnahme durch eine Orgelbaufirma gereinigt“, sagte Picken.

Die dreimonatige Schließung sei unumgänglich. Man habe die Arbeiten bewusst in die Zeit der Sommerferien gelegt, um die Schließung der Kirche für das Gemeindeleben verträglich zu gestalten. Sechs Wochen reichen jedoch nicht aus, die Plittersdorfer Kirche kann voraussichtlich also ab Oktober wieder genutzt werden. Der neue Boden in St. Evergislus wird dem bisherigen nachempfunden, „so dass sich kaum eine Veränderung des optischen Eindrucks ergeben wird“, sagte Picken.

Es ist nicht die einzige Baustelle, die die Rheinviertel-Gemeinde zurzeit stemmen muss. In der Kirche Herz Jesu wird die Orgel saniert und erweitert. „Wir haben einen stabilen Haushalt, und die Orgelspenden laufen sehr erfolgreich“, so der Pfarrer. Die allgemeinen Rücklagen reichten deshalb aus, um parallel auch noch den neuen Fußboden zu finanzieren. Für die neue Orgel sind bereits 120 000 Euro gespendet worden.

Herz Jesu Kirche als Ausweichkirche

Alle Gottesdienste und Messen aus St. Evergislus finden während der Renovierungszeit in der Herz Jesu Kirche an der Beethovenallee statt. Auftakt ist am kommenden Mittwoch. Trotz laufender Orgelsanierung muss die Gemeinde dort auf Gesang nicht verzichten, es erklingt ein Ersatzinstrument. Tagsüber bleibt die Kirche, anders als sonst in Godesberg gewohnt, in den Sommerferien geschlossen. Grund ist, dass in den kommenden Wochen die neue Orgel intoniert wird. Dazu brauchen die Orgelbauer Ruhe in der Kirche.

Die größte Veränderung gibt es in den kommenden drei Monaten für die Trauergemeinden. Sie können während der Bauarbeiten nicht von St. Evergislus zum benachbarten Plittersdorfer Friedhof ziehen.

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