Neubau in Bad Godesberg Spedition Düren baut automatisierte Containerhalle

Bad Godesberg · Das Traditionsunternehmen Spedition Düren baut im Gewerbegebiet Godesberg-Nord eine hochmoderne Halle. Dafür werden rund zwei Millionen Euro investiert.

 Die Bodenverbesserungsarbeiten haben begonnen: (von links) Stefan Düren, Mathias Düren und Thomas Düren

Die Bodenverbesserungsarbeiten haben begonnen: (von links) Stefan Düren, Mathias Düren und Thomas Düren

Foto: Sebastian Tews

Auf dem Gelände der Spedition Düren an der Friesdorfer Straße wird eine neue Containerhalle gebaut. Das Besondere: Sie ist voll automatisiert, komplett gedämmt – und eine „logistische Produkt-Innovation“, wie Stefan Düren, der mit Bruder Thomas die Speditionsgeschicke leitet, betont. Denn bisher gibt es vergleichbare Hallen „nur an ganz wenigen Standorten in Deutschland“.

Doch nicht nur aus Innovationsgründen investiert das Unternehmen ins Gewerbegebiet Godesberg-Nord. Platzmangel sei ein weiterer wichtiger Faktor, so Düren. „Bisher stehen nicht all unsere Container vor Ort.“ Das könnte sich in Zukunft ändern. Die Halle, wird 925 Quadratmeter groß sein; auf 723 Quadratmetern ist Platz für 154 Container, der Rest ist für Sanitäranlagen, Material- und Technikraum bestimmt.

„Per Lkw bringen wir die Container mit Umzugsgut in die Halle und dort bleiben sie in einem geschützten Bereich stehen“, sagt Düren. Arbeiter sind dort nicht unterwegs – „nur“ eine automatische Krananlage, die sofort stoppt, wenn die Tür geöffnet wird. Der Kran sortiert die Container auf eventuell freie Plätze. Damit weiß er genau, wo welcher Container steht – und findet sie zügig wieder, erklärt Düren das Prinzip. Und: Da der Kran sehr präzise arbeite, „kann man sogar ein Glas voll Wasser auf dem Container abstellen. Es wird nichts verschüttet werden“.

Der Startschuss für die Arbeiten fiel Anfang Oktober. Zunächst musste der Boden verdichtet werden, und zwar mit Kies, der per Pressluft eingebracht wurde, erklärt Düren. Dafür sei eine Ramme zum Einsatz gekommen. Das Verfahren werde sonst „nur auf Sandböden an der Küste“ angewendet. Nötig wurde dies, weil das Grundstück auf dem Gelände einer ehemaligen Ton- und Kiesgrube steht. „Aus dieser Zeit stammt auch der benachbarte Straßenname Brenigs Ziegelei, denn die Ziegelfabrik war natürlich nicht weit“, erzählt Düren.

Zweieinhalb Wochen lang wurde vier Tage pro Woche mit der Ramme gearbeitet. Eigentlich sollte dies ohne „Nebenwirkungen“ vonstatten gehen. Sprich: Die Spedition rechnete im Vorfeld damit, dass niemand die Vibrationen zu spüren bekommen würde. Das war ein Trugschluss. Denn bei einigen Nachbarn rüttelte es, sagte Düren. Man habe im regen, positiven Austausch miteinander gestanden. Und konnte letztlich alle Probleme lösen.

Seit Anfang November laufen die Hoch- und Tiefbauarbeiten. Unter anderem wird laut Düren das Erdreich abgetragen, „aber nur minimal“. Dann ist Planieren angesagt. Außerdem werden Versorgungsleitungen gelegt, die Betonplatte gegossen und die Fundamente für die Stahlträger fixiert. Steht das Gebäude, wird auf dem Dach eine Photovoltaikanlage installiert. „Wir gehen davon aus, dass wir mehr Strom produzieren, als die Halle verbrauchen wird.“

Läuft alles nach Plan, ist die Containerhalle im Mai 2019 fertig. Welche Farbe die Halle dann haben wird, steht noch nicht fest. Insgesamt lässt sich das Unternehmen die Maßnahme 1,9 bis zwei Millionen Euro kosten, schätzt Düren. Für die Spedition bedeute dies auch „eine Neuinvestition in dem Gewerbegebiet, womit weiteren Erosionserscheinungen dort hoffentlich entgegengewirkt wird“.

Wie berichtet, sehen die Indus-trie- und Logistikunternehmen vor Ort die heranrückende Wohnbebauung kritisch. Denn das Gewerbegebiet Godesberg-Nord ist kein reines Gewerbegebiet. Teilweise finden sich dort Wohnungen, es haben sich einige Discounter in dem Areal angesiedelt.

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