Rheinaue Skateboard-Rampe ist jetzt Geschichte

HOCHKREUZ · Der Verein SuBCulture hat in der Rheinaue aufgeräumt und Platz für eine neue Anlage gemacht. Noch aber hat er das Geld dafür nicht zusammen.

 In der Rheinaue: Mitglieder des Vereins SuBCulture bauen die alte Skatboard-Rampe ab.

In der Rheinaue: Mitglieder des Vereins SuBCulture bauen die alte Skatboard-Rampe ab.

Foto: Ronald Friese

Die einzelnen Rampenteile, die Jan Mertens und sein Kollege vom Verein SuBCulture Bonn aus der Mini-Skateboard-Rampe in den Rheinauen gesägt hatten, sahen nicht mehr besonders vertrauenerweckend aus. "Das ist schon mehr Erde als Holz", stellte der Vereinsvorsitzende fest. Die Rampe musste weg: Auch wenn es dort "Betreten auf eigene Gefahr" heißt, wolle man diese Gefahr so gering wie möglich halten, meinte Mertens.

Denn immerhin wurde diese knapp zwei Meter hohe Rampe auch von Familien und Anfängern auf dem Skateboard, auf Inlinern oder dem BMX-Rad genutzt - letztere bereiteten sich dort auch gerne darauf vor, die große Rampe nebenan zu bezwingen, die mit 4,30 Metern Höhe und 12 Metern Breite schon eine Herausforderung ist.

Laut Mertens ist das immerhin die größte Outdoor-Rampe in Deutschland, die auch international bekannt ist. Die kleine Rampe hatte der Verein 2004 aufgestellt, seitdem war sie der Witterung ausgesetzt, weswegen sie 2012 stillgelegt worden war. Jetzt, da der Winter doch endlich mal vorbei ist, machten sich Mertens und seine Kollegen daran, sie zu entsorgen.

SuBCulture will eine neue Rampe aufstellen - allerdings werde das in diesem Jahr nichts mehr, so der Vorsitzende. Der Grund liegt darin, dass der Verein die Kosten selbst stemmt. Und nachdem im letzten Jahr mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Jugendhilfe die große Halfpipe aufgestellt worden war, fehlt vorläufig das Geld. Man strebe an, diese kleine Rampe selbst zu bauen.

"Der Vorteil ist, dass sie dann leicht zu erweitern ist." Da koste alleine das Fundament schon 10 000 Euro. "Wenn man das professionell machen lässt, ist man mit 35 000 bis 40 000 Euro dabei", erklärte Mertens. Die große Rampe war dementsprechend um einiges teurer. Man hoffe, das Geld 2014 zusammen zu bekommen.

Die verbleibende große Halfpipe ist seit 2012 in Betrieb, aber nicht die erste Rampe dieser Größe in der Rheinaue. Der Verein SuBCulture, der 1984 als Abteilung des Bonner Sportvereins gegründet worden war, hatte bereits 1991 dort eine Halfpipe in dieser Größe aufstellen können, damals die größte unter freiem Himmel in ganz Europa. Deutsche und internationale Skater-Größen hatten darauf trainiert. 1999 wurde sie saniert, aber ab 2009 war sie nicht mehr befahrbar. Der Verein gründete daraufhin die Initiative "Rettet die Rampe" und konnte die jetzige schließlich Ende 2011 aufbauen.

"Diese Halfpipe entspricht auch den Richtlinien für internationale Wettkämpfe", so Mertens. Der letzte in Bonn fand 2004 statt. Jetzt wolle man sich daran machen, wieder solche Veranstaltungen in Bonn auszutragen. Zur Instandhaltung und für den Bau der neuen kleinen Rampe ist der Verein auf Geld- und Sachspenden angewiesen.

Infos zum Verein gibt es auf www.subculture-ev.de und Facebook. Spendenkontodaten sind auf www.rettetdierampe.de zu finden.

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