Godesburg Sanierung des Bergfrieds hat begonnen

BAD GODESBERG · Ein ungewöhnliches Bild zeigte sich am Montag an der Godesburg: Neben dem Gemäuer stand ein Kran, der einzelne Gerüstteile in die Luft hob. Aus gutem Grund. Denn Montag hat die Sanierung des Bergfrieds begonnen.

 Einzeln hebt der Kran die Gerüstteile in die Luft. Während der Sanierung der Burg wir der Turm eingerüstet.

Einzeln hebt der Kran die Gerüstteile in die Luft. Während der Sanierung der Burg wir der Turm eingerüstet.

Foto: Axel Vogel

Und während der Arbeiten muss der Turm komplett eingerüstet werden. Ziel ist es, den historischen Bestand der Tuffziegelfassade zu sichern. Besonders berücksichtigt werden die Bauteile aus der Entstehungszeit der rund 800 Jahre alten Burg.

Wie das städtische Presseamt mitteilte, sind die Arbeiten wetterabhängig. Soll heißen, dass bei Sturm, starken Regenfällen und an frostigen Tagen nicht saniert werden kann. Das Gerüst bleibt trotzdem auch während der Wintermonate stehen: So könne schnell reagiert werden, die Arbeiten können - wenn das Wetter es zulässt - jederzeit wieder aufgenommen werden. Damit weicht die Stadt von ihrem ursprünglichen Plan ab.

Wie berichtet, sollte die Sanierung in zwei Abschnitten vonstatten gehen, nach Ende der frostfreien Zeit sollte das Gerüst komplett abgebaut werden. Für den zweiten Bauabschnitt sollte es dann nur noch bis zur Hälfte des Turms errichtet werden. Es gibt noch eine weitere Abweichung vom Sanierungsplan.

Eigentlich sollten die Arbeiten bereits im Juni beginnen. Grund für die Verschiebung ist laut Presseamt, dass sich das Auswahlverfahren für das Unternehmen, das die Sanierung übernimmt, hingezogen hat.

Gestern fiel dann der Startschuss für die Sanierung. Zunächst werden nun die ältesten Fassadenteile der Godesburg vorgesichert. Parallel wird festgelegt, welche Bereiche der Tuffziegel und des bauzeitlichen Mörtels durch restauratorische Maßnahmen gesichert und erhalten werden können.

Dann entscheidet sich auch, welche Teile so extreme Schäden aufweisen, dass sie entfernt werden müssen. Die betroffenen Tuffziegel und Werksteine werden durch Steinmaterial ersetzt, das der originalen Bausubstanz entspricht. "Zementfugen aus früheren Sanierungsmaßnahmen werden entfernt; anschließend wird neu verfugt.

An Natursteinen und bauzeitlichen Fugen wird zusätzlich partiell Ausbesserungsmörtel eingebracht", so das Presseamt. Dann werden sogenannte Mauerwerksanker eingebaut, um gelöste Mauerschalen zu fixieren. Zum Abschluss der Sanierung wird die Fassade gereinigt. Voraussichtlich Ende 2013 ist dann alles fertig.

Insgesamt kostet die Sanierung 1,2 Millionen Euro. Land und Bund leisten finanzielle Unterstützung: Von ihnen kommen jeweils 350.000 Euro.

Die Godesburg:
Seit 800 Jahren überragt die Godesburg, deren Bergfried 39 Meter hoch ist, das Rheintal. 1210 begann der Bau der Burg, der Kölner Erzbischof Dietrich I. von Hengebach legte den Grundstein. 1583 wurde die Godesburg im Truchsessischen Krieg zerstört, 1500 Pfund Pulver ließen von der Burganlage nur Reste und den Bergfried übrig. 1891 schenkte Kaiser Wilhelm II. die Ruine der Gemeinde Godesberg. Eine kleine Dauerausstellung informiert über die Geschichte der Burg.

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