Kommentar zum Ex-Nautilus Problem ausgesessen

Meinung | Bad Godesberg · Es ist schon ein starkes Stück, wenn die Bonner Stadtverwaltung mehr als zehn Jahre nach Schließung des Nautilus-Clubs am Rüngsdorfer Freibad zu der Erkenntnis kommt, dass es sich weder für sie selbst, noch für einen Pächter lohnt, dort einen gastronomischen Neuanfang zu wagen.

 Im Oktober 2015 besichtigten Stadt und Politik die marode Küche in dem Gebäude, für die es keine Lizenz mehr gibt.

Im Oktober 2015 besichtigten Stadt und Politik die marode Küche in dem Gebäude, für die es keine Lizenz mehr gibt.

Foto: Friese

Vor allem die fadenscheinige Begründung, an dieser Stelle werde sich ein Restaurant oder eine Kneipe außerhalb der Badesaison oder gerade im Winter nicht halten können, lässt am guten Willen oder an der Kompetenz der zuständigen Ämter zweifeln.

Jahrelang hieß es aus dem Stadthaus, man wolle die Räume schnellsten wieder vermarkten. Spätestens dann, wenn der Rechtsstreit mit dem ehemaligen Pächter ausgestanden sei. Der zog sich jedoch derart in die Länge, dass das Gebäude zusehends verfiel.

Wohl sehr zum Wohlgefallen der Verwaltung, die in der Zwischenzeit keinen Cent in die Sanierung stecken musste und wollte. Und heute lasse die desolate Haushaltlage eine Investition in die marode Bausubstanz nicht mehr zu. Einfacher kann man ein Problem nicht aussitzen, übrigens nicht nur am Rüngsdorfer Freibad.

Ähnliche Beispiele gibt es in Bonn zuhauf. Zudem gibt es eine ganze Reihe von Beispielen, dass sich Gastronomie in direkter Rheinlage sehr wohl auch ganzjährig lohnt – eines gar in unmittelbarer Nachbarschaft. Vorausgesetzt, der Pächter muss nicht Unsummen zahlen, weil der Verpächter Unsummen in die eine Sanierung eines Gebäudes investieren muss, das er zuvor über Jahre verwahrlosen ließ.

Jetzt bleibt wohl nur noch der Abriss. Überaus schade für Bad Godesberg und sein Rheinufer.

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