Bad Godesberg Polizei stellt neues Konzept der Fahrradstreife vor

BAD GODESBERG · Ulrich Vetter und Martin Krause fallen im Straßenbild zwischen Bad Godesberger Innenstadt und Rheinaue auf. Die beiden Polizeibeamten fahren mit Muskelkraft Streife. Sie sind die ersten komplett neu ausgerüsteten Fahrradstreifen der Polizeiinspektion 2, fester Zuständigkeitsbereich wird Bad Godesberg sein.

 Die Polizisten Ulrich Vetter und Martin Krause sind jetzt in Bad Godesberg mit dem Fahrrad auf Streife.

Die Polizisten Ulrich Vetter und Martin Krause sind jetzt in Bad Godesberg mit dem Fahrrad auf Streife.

Foto: Axel Vogel

Polizeidirektor Dieter Weigel, Leiter der Inspektion 2, stellte das Konzept am Donnerstag zusammen mit seinen Kollegen Günter Volk und Bernhard Spinnrock, die als "Väter" der neuen Fahrradstreifen gelten, vor.

Dass die "Keimzelle", wie es Dieter Weigel es ausdrückte, ausgerechnet in Bad Godesberg ihre Premiere erlebt, dürfte kein Zufall sein. In kaum einem Stadtbezirk ist aus Sicht von Fachleuten die Kluft zwischen subjektivem Sicherheitsempfinden und objektiver Lage so groß. Anders formuliert: Viele Bad Godesberger fühlen sich viel unsicherer, als sie dass von den Kriminalitätszahlen her eigentlich müssten (der General Anzeiger berichtete).

Von daher will Polizeidirektor Weigel vielfach geäußerten Wünschen entsprechen, "dass die Polizei noch näher am Bürger dran sein soll". Die radelnden Streifen gab es zwar bereits vor etwa fünf Jahren, erklärte Spinnrock: "Aber eher sporadisch." Jetzt werden sie fester Bestandteil des Dienstplans. Dabei geht es der Polizei nicht nur darum, an schwerer zugänglichen Bereichen der Stadt Flagge zu zeigen.

Vor allem bekomme man laut Weigel mit der Fahrradstreife auch ein Einsatzmittel an die Hand, "mit dem man noch flexibler reagieren kann". Weil bislang Bezirksbeamte zu Fuß unterwegs sind, Streifenpolizisten im Auto fahren und Kradpolizisten das Motorrad nutzen, stellen die Fahrradstreifen aus Sicht der Verantwortlichen eine höchst willkommene Ergänzung dar.

Genug Einsatzmöglichkeiten dürfte es nicht nur in der Innenstadt geben, bekräftigte der Bad Godesberger Wachleiter Günter Volk. Der bekommt nämlich immer mehr Klagen über Unfälle mit Radfahrern gemeldet, etwa in der Rheinaue. Ein ideales Einsatzfeld für Vetter und Krause, um diese Unfälle aufzunehmen und sozusagen "von Fahrradfahrer zu Fahrradfahrer" Konflikte zu klären. Dafür sind die beiden bestens ausgerüstet, etwa mit Funktionsbekleidung, Funk sowie einem Trekkingrad, auf dem auch die Aufschrift "Polizei" nicht fehlen darf. Kostenpunkt: Etwa 2200 Euro pro Mann.

Über insgesamt vier Fahrradstreifen kann Weigel derzeit verfügen, weitere fünf werden gerade ausgerüstet. Zukunftsvision ist für ihn derzeit noch, solche Polizeistreifen auf Rädern beispielsweise auch in Meckenheim einzusetzen. Bad Godesbergs stellvertretende Bürgermeisterin Hillevi Burmester ist derweil von dem Erfolg des Konzeptes überzeugt: "Die Menschen registrieren, dass die Polizei noch mehr tut." Vor allem seien die Ordnungshüter auf dem Rad "jetzt noch besser ansprechbar".

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