Clara-Fey-Gymnasium Polizei informiert: Kinder und Jugendliche im Netz begleiten

VILLENVIERTEL · Das Interesse an einer Informationsveranstaltung der Polizei mit dem Titel "Security update" im Clara-Fey-Gymnasium war überwältigend. In der voll besetzten Aula sprach Kriminalkommissar Lorenz Wüsten vom Kommissariat Vorbeugung der Bonner Polizei über die Fallstricke neuer Medien und sozialer Netzwerke.

"Freudig überrascht" vom enormen Echo der Elternschaft war Pädagoge Peter Anders, der die Veranstaltung gemeinsam mit Kollegin Britta Reimer-Lehmann auf die Beine gestellt hatte. "Im Rahmen unseres Präventionskonzepts an der Schule haben wir irgendwann gemerkt: Wir müssen etwas tun", sagte Joachim Meurer, der an dem Gymnasium für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Denn: "In dem Tempo der technischen Entwicklung können wir kaum noch mithalten."

Das bestätigte auch Wüsten, der in unterhaltsamer Weise versuchte, die Eltern nicht nur zu sensibilisieren, sondern sie auch klar aufforderte, ihre Kinder im Netz zu begleiten. "Das ist, wie den Schulweg zu erklären", sagte er. Die Nutzung neuen Medien sind allerdings deutlich komplexer als das richtige Verhalten an Ampeln und Zebrastreifen. Ein Smartphone verglich Wüsten mit dem Cockpit eines Flugzeugs - viele Schalter, Knöpfe, Displays und Tasten mit fast unendlichen Möglichkeiten der Nutzung. Dennoch machte Wüsten den Eltern Mut: "Lassen Sie sich nicht von der Technik blenden, denn Sie haben die Lebenserfahrung."

Das "mobile Wettrüsten" bei den Jugendlichen habe mit dem vergangenen Weihnachtsfest einen erneuten Schub erhalten. "Abrüstung" ist nicht in Sicht. "Die Geräte sind so massiv in unseren Alltag gelangt, da gibt es kein Zurück", so der Polizeiexperte. Also: "Reden Sie mit Ihren Kindern, es nicht zu tun wäre sträflich."

Und wie sieht der digitale Alltag heute bei den Jugendlichen aus? "Die Elterngeneration hatte früher zumindest noch zwei Hände frei", meinte Wüsten. Eine Mutter berichtete beispielsweise von 500 Nachrichten, die ihre Tochter im Verlauf einer einzigen Nacht über den Dienst "WhatsApp" erhalten habe. Übermäßiger Medienkonsum, so Wüsten, führe oft zu Schlafmangel und dieser später möglicherweise zu Leistungsabfall bis hin zu Depressionen.

Für Eltern bedeute der intensive Medienkonsum eine enorme Herausforderung, so Wüsten: "Ihre Aufgabe ist es, den Kindern den sicherheitsbewussten Umgang mit den neuen Medien zu vermitteln sowie ihre Fähigkeit zu fördern, die neuen Angebote selbstbestimmt, kreativ und sozial verantwortlich zu nutzen." Eltern könnten nur dann eine unterstützende und beratende Rolle einnehmen, wenn sie sich selbst mit dem vielfältigen Angebot innerhalb der virtuellen Welt auskennen und auch damit umgehen können.

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