Salafismus in Mehlem Politiker: Wir sind besorgt

BAD GODESBERG · Die Politiker melden sich zur Moschee-Gründung der Salafisten in Mehlem zur Wort.

Mit großer Aufmerksamkeit verfolgt CDU-Ratsfrau Ingeborg Cziudaj die Nachrichten aus Mehlem. "Wir sind an dem Thema dran und wollen wissen, was da los ist", sagt sie. Bereits die kostenlose Koranverteilung habe sie auf politischem Wege unterbinden wollen, doch habe sie zur Kenntnis nehmen müssen, dass hiergegen keine rechtliche Handhabe besteht.

Als hochbrisant ist innerhalb der CDU eine Aussage von Bonns Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa aufgefasst worden. Sie hatte kürzlich im Gespräch mit dem General-Anzeiger erklärt: "Es ist bekannt, dass wir in Bonn beim Thema Islamismus eines der Zentren sind." Bereits Anfang vorigen Jahres hatte der GA über ein entsprechendes Geheimpapier des Landeskriminalamts berichtet.

Erkenntnisse, die aus Sicht der Christdemokraten zum Nachhaken verpflichten: Sie bereiten zurzeit einen Antrag für den Hauptausschuss vor, in dem die Stadtverwaltung um ihre Einschätzung - etwa hinsichtlich des Gefährdungspotenzials - gebeten wird. "Es ist zwar bekannt, dass seit Jahren Islamisten versucht haben, in Bonn Fuß zu fassen, dies aber nach Aussagen der muslimischen Gemeinden und des Rates der Muslime nicht gelungen ist. Umso erstaunter sind wir jetzt zu hören, dass Bonn sogar ein Zentrum des Islamismus ist", sagt Cziudaj.

Zu den Mehlemer Vorgängen sagt der aus Bad Godesberg stammende Bonner CDU-Chef Philipp Lerch: "Wir sind besorgt über die angeblichen Aktivitäten von fundamentalistischen Salafisten und wollen nicht im Unklaren gelassen werden. Die gemeinsamen Integrationsfortschritte dürfen nicht beeinträchtigt werden."

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