Bahnhof Bad Godesberg Politik drängt auf flache Rampe

BAD GODESBERG · Wie konsequent durchdacht ist die Sanierung des Bad Godesberger Bahnhofs seitens der Deutschen Bahn AG (DB)? Diese Frage hat jetzt die Bezirksvertretung unter einem speziellen Aspekt beschäftigt: Dabei geht es um den barrierefreien Zugang an der Rückseite des Bahnhofs.

 Zu steil, um den offiziellen Anforderungen der Barrierefreiheit zu genügen: Die Rampe hinter dem Bahnhof.

Zu steil, um den offiziellen Anforderungen der Barrierefreiheit zu genügen: Die Rampe hinter dem Bahnhof.

Foto: Ronald Friese

Bekanntlich gibt es dort zwar bereits heute eine Rampe, die auch von Rollstuhlfahrern genutzt wird. Ihre Neigung jedoch ist nach aktuellen Kriterien zu steil, um das Etikett "barrierefrei" zu verdienen. Wie Recherchen von CDU und Grünen ergaben, wird die DB die Fläche auf der Rückseite des Bahnhofs für die Dauer der Sanierung vollständig als Baustellenzufahrt und Materiallager in Beschlag nehmen. Dadurch werde die Bahnhofsrückseite ebenfalls zum Baustellenbereich, in dem die bestehende Rampe zumindest in Teilen abgebaut werden müsse.

Dies, so meinen CDU und Grüne, solle die Bahn dann doch bitte zum Anlass nehmen, bei der späteren Wiederherstellung des Geländes einen "echten" barrierefreien Zugang zu bauen. Dies, so führte etwa Philipp Lerch (CDU) in der Sitzung aus, könnte beispielsweise durch eine Zickzack-Rampe erreicht werden.

"Ich kann nicht verstehen", so Lerch, dass die Bahn nicht von sich aus den Ehrgeiz entwickelt, hier den allgemein geltenden Anforderungen gerecht zu werden, zumal gerade in den Vierteln hinter dem Bahnhof viele betagte Fahrgäste der Bahn wohnen, die für eine flachere Rampe dankbar wären. Die Vertreter der Stadtverwaltung sagten zu, die Forderungen in den Gesprächen mit der Bahn vorzubringen. Skeptisch zeigten sie sich indes in der Frage, inwieweit das Unternehmen dem dann auch Rechnung trage.

Wie berichtet, soll der vordere Zugang zum Bahnhof mittels Aufzügen in die Unterführung sowie zu den Gleisen barrierefrei mit den Bahnsteigen verbunden werden. Bis heute gibt es dort lediglich Treppen. Rollstuhlfahrern oder Eltern mit Kinderwagen bleibt somit derzeit nur die Möglichkeit, von der Rückseite über die Rampe in die Unterführung hineinzufahren. Um von dort zum Zuge zu gelangen, sind sie dann jedoch auf die Unterstützung hilfsbereiter Mitmenschen angewiesen.

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