Sanierung der Stadthalle Bad Godesberg Politik drängt auf ein Nutzungskonzept

Bad Godesberg · Der Ärger um die Stadthalle geht weiter. Die Bad Godesberger Politik drängt auf ein Nutzungskonzept. Die Stadt will die Fehler der Beethovenhalle allerdings nicht wiederholen und bittet um Geduld.

 Die Stadthalle von oben: Wie die Stadt äußert, soll deren Sanierung 2022 beginnen.

Die Stadthalle von oben: Wie die Stadt äußert, soll deren Sanierung 2022 beginnen.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Wortkargheit der Stadt Bonn zum Thema Stadthallensanierung war in der Sitzung der Bezirksvertretung raumgreifendes Thema. „Wir haben leider bislang keine zufriedenstellenden Vorlagen oder Antworten auf Einzelanträge erhalten“, begründete Bezirksbürgermeister Christoph Jansen für die CDU, weshalb ein interfraktioneller Antrag mit Fragen eingebracht worden sei.

Und so prasselte im Folgenden einiges auf Sabine Ludolph vom Städtischen Gebäudemanagement ein. Unter anderem auch noch mal das schlagendste Argument, das der Bürger Bund Bonn (BBB) in einer eigenen Großen Anfrage aufgelistet hatte: „Es gibt seit einem Jahr einen Ratsbeschluss, dass bis zum Herbst 2018 ein Zeit- und Kostenplan hätte vorliegen sollen“, empörte sich Marcel Schmitt.

Sie könne die Sorge grundsätzlich verstehen, sei sich aber im Moment sehr sicher, den Zeitplan mit Beginn der Arbeiten 2022 einhalten zu können, meinte dazu Ludolph. „Ein Zeit- und Kostenplan hängt davon ab, was wir bauen wollen, aber das wissen wir noch nicht“, sagte die Projektleiterin. Erst müssten die Auflagen des Denkmalschutzes ermittelt werden, dann werde man Anfang 2020 das Nutzungskonzept mit der Bezirksvertretung Bad Godesberg diskutieren. So gebe es gerade eine Bauteilöffnung. „Bei der Beethovenhalle haben wir das versäumt, weil wir unter Zeitdruck standen, hier machen wir die Voruntersuchungen“, warb Ludolph um Verständnis.

Zudem sei bekanntlich die Küche ungünstig geschnitten und es gehe um die Frage, ob sie erweitert werden könne. Das Bürgeramt im Karajanflügel könne sie sich ebenfalls weiterhin gut vorstellen, holte die städtische Mitarbeiterin weit aus. Das wunderte Ralf Jochen Ehresmann (Linke), denn das, was seit Jahren erfolgreich laufe, solle doch erhalten bleiben. „Deshalb könnte man den großen Batzen der unstrittigen Dinge forciert angehen“, so der Linken-Politiker. Unterstützung erhielt die Verwaltung in diesem Punkt jedoch von der SPD. „Die Anforderungen an Küche und auch an die Technik haben sich schon verändert im Laufe der Jahre“, betonte Stadtverordneter Helmut Redeker.

Auf offene Ansätze setzte CDU-Stadtverordneter Jan Claudius Lechner: „Könnte man nicht Alternativen für die Küche entwickeln, zum Beispiel einen Caterer?“ Da wiederum bezog Ludolph klar Stellung: Sie sei kein Freund von Alternativplanungen, denn diese würden auch kosten. „Ich biete aber an, wieder in dieses Gremium zu kommen, sobald es erste Vereinbarungen mit Stadtkonservatorin Katrin Bisping gibt“, so Ludolph. Das war ein Ansatz, dem zumindest weite Teile der Bezirksvertretung folgen konnten. Wenngleich Wolfgang Heedt (FDP) ergänzte, dass man einen so „kritischen Teil“ wie das Nutzungskonzept nicht nach hinten schieben könne. „Es müsste bis nach der Sommerpause zusammengeschrieben werden“, meinte er. Denn schließlich sei die Halle nach Investitionen von 33 Millionen Euro nicht mehr am unteren Preisrand anbietbar. „Aber wir müssen sie trotzdem voll bekommen“, gab der FDP-Mann zu bedenken.

Bezirksbürgermeister Jansen wollte die Verwaltung ebenfalls gerne stärker festlegen. „Wie wäre es mit einer Sondersitzung zur Stadthalle im dritten oder vierten Quartal?“, schlug er vor. Wie die meisten der sechs anderen Punkte wurde das einstimmig beschlossen. Einen positiven Randaspekt hatte direkt zu Beginn der Debatte Monika Heinzel (Grüne) erwähnt. Derzeit würde das Aufmaß genommen und anschließend ein dreidimensionales Modell erstellt. „Dann haben wir also endlich aktuelle Pläne“, so Heinzel.

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