Kanu-Verein feiert 70-jähriges Bestehen Plittersdorfer Olympiasiegerin war Club-Mitglied

PLITTERSDORF · Roswitha Esser holte dreimal olympisches Gold - und war Mitglied der Plittersdorfer Kanufreunde (PKF). Ab diesem Wochenende begeht der Verein seinen runden Geburtstag.

 Auf einer Rheintour 1955 bildeten die Kanufreunde ein sogenanntes „Paketchen“ mit mehreren nebeneinander platzierten Kanus, auch dabei: Vorsitzender Richard Grebert (2.v.r.).

Auf einer Rheintour 1955 bildeten die Kanufreunde ein sogenanntes „Paketchen“ mit mehreren nebeneinander platzierten Kanus, auch dabei: Vorsitzender Richard Grebert (2.v.r.).

Foto: Repro Alfred Schmelzeisen

Die Plitterdorfer Kanu-Freunde (PKF) feiern ihr 70-jähriges Bestehen. Die Gründung des Vereins geht in das Jahr 1949 zurück. Seinerzeit verlegte der Godesberger Kanu Club von 1932 seinen Sitz von Plittersdorf nach Rüngsdorf. Dieser Ortswechsel fand jedoch nicht bei allen Mitgliedern die erwünschte Zustimmung. Die Plittersdorfer wollten der Kanuleidenschaft in ihrem Ortsteil nachgehen. Daher entschloss man sich, einen eigenen Verein zu gründen. Im Mai 1949 war es soweit: Die Plittersdorfer Kanu-Freunde wurden ins Leben gerufen.

In den Anfangsjahren diente eine Scheune als Bootshaus. Bedingt durch deren Abriss mussten die Boote über ein Jahr lang in Garagen der Mitglieder untergebracht werden, ehe es Wolfgang Grebert (Vorsitzender der PKF von 1962 bis 1978) gelang, ein kleines Grundstück an der Mohrenstraße zu erwerben. Eine alte Baubaracke auf diesem Grundstück war fortan Unterlegeplatz der Boote. Im Jahr 1975 wurde das Grundstück allerdings für den Neubau der bulgarischen Botschaft benötigt – als ideales Gebäude bot sich nun die leerstehende ehemalige Plittersdorfer Volksschule an.

„Unser Verein kann auf eine interessante Zeit zurückblicken, beginnend mit den Gründungsmitgliedern, die einen sehr aktiven Verein heranbildeten, was sich in wachsenden Mitgliederzahlen widerspiegelte und einer Besonderheit, auf die wir sehr stolz sind“, erläutern die Kanufreunde. Vereinsmitglied Roswitha Esser holte bei den Olympischen Spielen 1964 Gold, 1968 sogar zweimal Gold – zusätzlich im Zweier-Kajak mit Annemarie Zimmermann. Außerdem holte die Godesbergerin noch etliche Siege bei deutschen und internationalen Meisterschaften.

Alte Volksschule als Vereinsdomizil

Die alte Volksschule als Vereinsdomizil zu nutzen, war ein Meisterstück des damaligen Vorsitzenden Wolfgang Grebert. Mit der Stadt Bonn wurde damals ein Erbpachtvertrag über 99 Jahre zur Nutzung als Vereinshaus geschlossen und das Gebäude den Bedürfnissen entsprechend umgestaltet. 6000 Arbeitsstunden wendeten die Kanufreunde für den Umbau auf, heißt es in der Vereinschronik.

Es war vor allem Richard Grebert, der als Nachfolger für seinen verstorbenen Bruder die Geschicke des Vereins weiterführte. Heute führt Holger Grebert die Kanufreunde als Vorsitzender mit seinem Stellvertreter Kai Grebert an. Der Verein hat 104 Mitglieder, und sie sind nach wie vor weltweit mit ihren Kanus unterwegs. Vor zwei Jahren beendete beispielsweise Mitglied Georg Matern mit 91 Jahren seine Paddelkarriere. Matern hat in seinem Leben fast 60.000 Kilometer im Kanu zurückgelegt.

Die Jubiläumsfeierlichkeiten finden an diesem Samstag ab 15 Uhr an der Alten Schule in Plittersdorf (Hofstraße) statt. Bei der Feierstunde soll eine Geburtstagstorte angeschnitten werden. Außerdem spielt ein Quintett des Bonner Saxofonensembles. Ein Gottesdienst wird am kommenden Sonntag ab 10.30 Uhr in der Christuskirche an der Wurzerstraße gefeiert. Pfarrer Oliver Ploch hat geplant, das Jubiläum in den Gottesdienst mit einzubeziehen und hierbei auch der verstorbenen Mitglieder zu gedenken. Im Anschluss findet im Vorraum der Kirche ein Empfang statt. Am Samstag, 29. Juni, wird es ab 17 Uhr auf dem Clubgelände eine weitere Jubiläumsfeier geben.

Mittwochs treffen sich heute die Mitglieder ab 18 Uhr zum Training und danach im gemütlichen Clubraum zum geselligen Beisammensein. Nähere Infos unter www.pkf-bonn.de.

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