Kirche hat zehn Bibliotheken Picken unterstützt Bücherei-Idee

BAD GODESBERG · Der Godesberger Dechant Wolfgang Picken unterstützt die Idee von Simone Stein-Lücke (CDU), die Bezirksbibliothek im Lindeblock zu "privatisieren" und den Buchbestand auf die Pfarrbüchereien zu verteilen. Angesichts der prekären Haushaltslage hatte die Bezirksbürgermeisterin eigene Sparvorschläge für den Stadtbezirk gemacht.

Ob sich diese mit denen der Verwaltungsspitze decken, wird sich heute zeigen: Es werden erste Ergebnisse der Haushaltsklausur vom Wochenende erwartet. Das dürfte auch der Grund sein, warum es bisher keine Reaktionen der anderen Parteien auf die Vorschläge Stein-Lückes gibt.

"Ich will nicht sagen, dass die Bezirksbibliothek geschlossen werden muss, aber es gibt inzwischen keine unterschiedlichen Leserkreise mehr. Unsere Zielgruppe ist dieselbe", sagte Picken. Deshalb könnten die acht öffentlichen Büchereien und die zwei Schulbibliotheken der Katholischen Kirche durchaus Leserservice übernehmen.

"Die Büchereien sind alle auf dem neuesten Stand und saniert. Für alle, die Beschränkungen bei der Literaturauswahl fürchten: Die Kirche hat schon lange keinen Index mehr", berichtete Picken. Er befürwortet einen "Schulterschluss im kommunalen Versorgungsraum". Zumal mit der laufenden Sanierung des Pfarrzentrums von St. Marien auch ein verbessertes Büchereiangebot in der Godesberger Innenstadt entstehe.

Mit den Öffnungszeiten einer Stadtbibliothek können die Pfarrbüchereien nicht konkurrieren. Picken geht aber davon aus, dass er Ehrenamtler finden würde, die zusätzliche Dienste übernehmen könnte. Zum Angebot: Schon heute sei es möglich, Bücher zwischen den Pfarrbibliotheken auszutauschen. Das Erzbistum habe trotz eigener Sparrunden vor, die Büchereien lebendig zu halten, sagte der Dechant.

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