Independent Bonn International School Neue Unterrichtsformen für die IBIS in Bonn

Bad Godesberg · Philip Wharton ist neuer Rektor der Independent Bonn International School. Der 37-Jährige hat sich mit pädagogischen, strukturellen und Managementfragen beschäftigt. Er findet: "Die Schule braucht frischen Wind."

Der neue Schulleiter der Independent Bonn International School Philip Wharton.

Der neue Schulleiter der Independent Bonn International School Philip Wharton.

Foto: Friese

Am Rektorentisch der Independent Bonn International School (Ibis) sitzt Philip Wharton, 37 Jahre jung, dynamisch – und dann doch aufgeregt: Am Dienstag wird der in Sheffield geborene und bei London aufgewachsene Pädagoge offiziell ins Amt eingeführt. „Ich bin so froh, dass ich Ende 2017 noch sieben Wochen lang an der Seite meiner Vorgängerin die Schule kennenlernen konnte“, erklärt Wharton. Irene Bolik sei ihm mit ihren 15 Jahren Erfahrung als Ibis-Rektorin eine ungeheure Hilfe gewesen, mit dem Mitarbeiterteam, den 235 Schülern, deren Familien und nicht zuletzt den Aufgaben an dieser „wunderbaren Schule“ bekannt zu werden.

Wie berichtet, war die gebürtige Schottin Bolik nach 36 Jahren an der Ibis im Dezember verabschiedet worden. „Ich wurde umwerfend willkommen geheißen. Die Schüler sind so fröhlich und auch die Eltern so zugewandt“, freut sich Wharton.

Er stamme aus einer Lehrer-, ja auch einer Schuldirektorenfamilie, berichtet er schmunzelnd. „Das war also auch mein Berufsziel. Ich studierte dazu Französisch.“ Er habe sich gewünscht, im Ausland zu lehren. „Ich dachte, dass das Lehrersein außerhalb von England weniger mit Papierkram zu tun hätte“, sagt der 37-Jährige und blickt lächelnd auf die Aktenberge seines Schreibtischs.

Seine Bewerbung an der Kölner St. George's School sei gleich von Erfolg gekrönt gewesen: Mit einer Kollegin zog er an die Kölner Schule, wo Wharton „tolle zwölf Jahre“ arbeitete: erst als Englisch-, dann auch als Klassenlehrer und schließlich als Stufenleiter dieser 400-Kinder-Einrichtung. Die freie Rektorenstelle an der Ibis habe er schließlich als super Chance angesehen, sagt der Mann, der seit November zur britischen auch die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt. „Des Brexits wegen“, erläutert er. Er liebe England, sei stolz, Engländer zu sein, aber natürlich habe sich sein Blick von außen auf die Heimat inzwischen verändert.

Eine Alternative zu deutschen Schulen

Nun also profitiert auch die Ibis, deren Räumlichkeiten er schon bei Proben der Theatergruppe Bonn Players kennengelernt hatte, von seinem Blick von außen. Die Schule arbeite sehr gut. „Aber ich glaube, wir brauchen auch etwas frischen Wind“, meint Wharton. Er habe sich in der Vorbereitungsphase auf sein Amt viel mit pädagogischen, strukturellen und Managementfragen beschäftigt, habe neue Unterrichtsformen kennengelernt. Jetzt sei er bereit, in guter Zusammenarbeit mit dem Team auch seine eigene Vision von Bildung einzubringen – und das immer vor allem für die Schüler.

Er sehe die Ibis übrigens nicht in Konkurrenz zu deutschen Schulen, führt Wharton dann aus. „Wir sind eine Alternative“, meint er. Und zwar nicht nur für nicht deutschsprachige Familien, sondern auch für Eltern, die unzufrieden mit den Problemen des deutschen Schulsystems seien.

Welche Probleme er meint? Wharton formuliert positiv. Die Ibis statte ihre Räumlichkeiten sehr gut aus. Pro Klasse lernten nicht mehr als 22 Kinder. „Und es gibt bei uns keinen Unterrichtsausfall.“ Englisch sei Unterrichtssprache, aber man lehre auch Deutsch auf einem sehr hohen Niveau.

Und wie steht es mit den Planungen, die Lehrtätigkeit auch auf ältere als die bisher bis zu 13-jährigen Schüler auszuweiten? Wie berichtet, interessierte sich die Ibis für zusätzliche Räumlichkeiten in der Kurfürstenzeile. „Oh, diese Frage liegt momentan nicht auf dem Tisch, sie ist auch nicht vom Tisch, sie liegt eher neben dem Tisch“, antwortet Wharton. Man berate intern. „Es wird keine schnelle Entscheidung geben.“

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