Buskonzept ab August 2019 Neue Linie für Schweinheim geplant

BAD GODESBERG · Die Stadt plant Verbesserungen im Busangebot für Bad Godesberg. Sie sollen allerdings nicht zum aktuellen Fahrplanwechsel, sondern erst zum 28. August 2019 wirksam werden, vorbehaltlich der Finanzierbarkeit. Darunter ist auch eine neue Linie für Schweinheim zu finden.

Das Buskonzept liegt schon länger in der Schublade, der Rat hatte die Verwaltung damit bereits vor sechs Jahren beauftragt. Nun holt die Stadt es hervor und bettet es in eine Vorlage zum umfangreichen Ausbau des Nahverkehrsangebots im Rahmen des Förderprogramms Lead City ein. Der Bund finanziert Lead City mit mehr als 37 Millionen Euro, die Stadt trägt einen Finanzierungsanteil von fünf Prozent.

Die vorgesehenen Änderungen im Bad Godesberger Buskonzept allerdings wird die Stadt aus eigener Tasche zahlen. Die SWB Bus und Bahn können die Kosten derzeit noch nicht benennen. „Wir prüfen gerade, welche Auswirkungen das Konzept auf die Anzahl der Busse und Fahrer haben wird. Klar ist, dass es sicher teurer wird“, sagte SWB-Sprecher Michael Henseler.

Das Buskonzept will den Ortsteil Schweinheim und dort vor allem die Arbeitsplatzschwerpunkte stärker ins Netz einbinden. Eine Direktverbindung ist von Mehlem und Rüngsdorf zum UN-Campus und weiter ins Bonner Zentrum geplant; die Verbindung vom Heider᠆hof in gleiche Fahrtrichtung soll erhalten bleiben. Busse aus Wachtberg und zurück sollen anders geführt und möglichst in engerem Takt fahren. Entsprechend hat es vorab eine Abstimmung mit dem Rhein-Sieg-Kreis und der Regionalverkehr Köln GmbH als Bus-Dienstleister im Drachenfelser Ländchen gegeben.

Die Verbindungen von Bad Godesberg nach Beuel-Süd und die Anbindung von Marienforster Siedlung, Alt-Muffendorf und Seufertstraße in Rüngsdorf vertragen aus Sicht von Stadt und SWB Bus und Bahn ebenfalls eine Verbesserung.

Hier einige konkrete Beispiele: Die Linie 610 wird ab Rheinallee nach Mehlem Giselherstraße und wieder zurück fahren sowie über den UN-Campus die City anfahren (statt der Linie 615). Die recht kurze Strecke der Linie 613 zwischen Bad Godesberg Bahnhof und Mehlem wird bis zum Heiderhof verlängert. In beiden Fällen ist ein Zehn-Minuten-Takt geplant. Die 614 zwischen Mehlem und Dottendorf wird sukzessive mit Gelenkbussen befahren, um der hohen Nachfrage bei Berufspendlern und Schülern gerecht zu werden. Die Kleinbuslinie 637 bindet die Marienforster Siedlung und Alt-Muffendorf ab Rheinallee mit zwei Fahrten in der Stunde besser an.

Vom Robert-Schuman-Platz kommend soll die Linie 638 ab Rheinallee über Schweinheim bis zum Evangelischen Waldkrankenhaus zweimal in der Stunde fahren (statt der Linie 615). Eine neue Haltestelle Fahrtrichtung Schweinheim würde am Godesberger Bahnhof eingerichtet. Eine neue Linie 639 fährt von Schweinheim nach Bad Godesberg Mitte bis zum Bahnhof und wieder zurück. Diese beiden Linien sollen sich möglichst so ergänzen, dass Schweinheim mit den großen Arbeitgebern Waldkrankenhaus und Russisches Konsulat im 15-Minuten-Takt angesteuert wird.

Die RVK wird die Linienführung der Buslinien 856 und 857 nach Wachtberg verkürzen und nach ihrer Auffassung damit optimieren. Neuer Endpunkt wäre Bad Godesberg Bahnhof/Löbestraße, Startpunkt der Haltepunkt Moltkestraße. Die Durchfahrt der Unterführung Rheinallee soll gemieden werden. Der Dienstleister plant nämlich, Busse mit Wasserstoffantrieb einsetzen. Die Fahrzeuge sind höher, weil sie den Treibstoff auf dem Dach lagern. „Wir werden im nächsten Jahr mit zehn solcher Busse im Rhein-Sieg-Kreis starten“, sagte RVK-Sprecherin Andrea Jahn.

Die Bezirksvertretung befasst sich am Mittwoch, 5. Dezember, mit den Vorschlägen der Verwaltung, die der Planungsausschuss in jüngster Sitzung einstimmig beschlossen hat.

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