Annaberger Straße Nach dem Ärger kommt die Feier

FRIESDORF · Staub, Lärm, Risse in Fliesen, verursacht durch die Vibration der schweren Baustellengeräte - die Bewohner und Geschäftsleute der Annaberger Straße hatten zwei Jahre lang nicht viel zu lachen. Erst gab es Straßen-, dann Kanalarbeiten. Dass die Leute jetzt das Ende all dieser Bauarbeiten feierten, ist nicht verwunderlich.

 Friesdorf feiert den Abschluss der Straßen- und Kanalarbeiten in der Annaberger Straße.

Friesdorf feiert den Abschluss der Straßen- und Kanalarbeiten in der Annaberger Straße.

Foto: Stefan Knopp

Zum Straßenfest kamen viele Friesdorfer, die sich mit den Anwohnern freuten. "Man hat den Ärger und dann darf man zahlen", sagte Annette Unkelbach, die vor ihrem Haus einen kleinen Trödelstand aufgestellt hatte.

Die Kanalbauarbeiten würden sie bis zu 7000 Euro kosten. Nicht mitgerechnet die Beseitigung der Schäden, die vor zwei Jahren noch nicht da waren und auf deren Kosten die Hausbewohner wohl sitzen blieben.

Denn die Stadtwerke Bonn hätten in ihrem Fall eine Entschädigung abgelehnt mit der Begründung, die Schäden seien nicht nachweislich durch die Bauarbeiten entstanden, so Unkelbach. Die Erleichterung, dass jetzt alles überstanden ist, überwiege aber.

Und immerhin sehe die Straße jetzt richtig schön aus. "Es ist sowieso schön, hier zu wohnen." Neben kleineren Schäden - an der Fassade der Sushi-Bar waren zum Beispiel durch die Arbeiten einige Kacheln abgefallen - wiegt aber für die Geschäftsleute der Umsatzeinbruch stärker.

"Jetzt ist direkt wieder mehr los", stellte Sandra Lanz von der Metzgerei Bäumker fest. Vor allem morgens habe sich das bemerkbar gemacht, weil viele Autokunden ausblieben, vor allem Handwerker, die vor dem Geschäft nicht halten konnten. "Und ältere Leute konnten hier kaum laufen."

Für Inge Bolz, Inhaberin des Tierfutterlädchens, hatten die Bauarbeiten neben Krach, Schäden und geringeren Einnahmen ein Gutes: Die Gewerbetreibenden seien zusammengerückt. "Durch die Baustelle ist eine Gemeinschaft entstanden." Die hatte das Fest organisiert, das sie als Erfolg bezeichnete.

Gefeiert wurde mit Live-Musik von der Gruppe "Still Funky", auch Georg Krahe-Walzdorf legte Musik auf und moderierte. Es gab unterschiedliche Leckereien, nachmittags wurde für Kinder Ponyreiten angeboten, es gab ein Gewinnspiel, einen Sushi-Kurs und vieles mehr.

Die Chancen stehen Inge Bolz zufolge gut, dass das Fest keine einmalige Sache war: "So wie es jetzt aussieht, werden wir das wiederholen, immer auch an diesem Datum."

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