Mehlemer Kantor Hans-Peter Glimpf Musikalisches Urgestein tritt ab

MEHLEM · Nach 37 Jahren als Kirchenmusiker ist Hans-Peter Glimpf am Montag in der Heilandkirche mit einem feierlichen Gottesdienst in den Ruhestand verabschiedet worden. Anschließend gab es im Gemeindesaal einen Empfang des Presbyteriums. "Ein Urgestein tritt ab. Nun hat er das Rentenalter erreicht und muss den Taktstock, den er aber so gut wie gar nicht benutzt hat, abgeben und in jüngere Hände legen", sagte der Vorsitzende des Presbyteriums, Heinrich Fleischer.

Mehr als 2000 Chorproben fielen in den vergangenen Jahrzehnten unter die Leitung des Kirchenmusikers aus Wuppertal, der nach seinem Studium in Köln seine erste Stelle in der Heilandkirchengemeinde angetreten hatte und dort sein ganzes berufliches Leben bleiben sollte. Neben seinen Einsätzen im Gottesdienst führte Glimpf auch zahlreiche Passionen während seiner Dienstzeit auf. "Telemann war bei den Passionen dein Favorit. Nicht umsonst sollst du im Landeskirchenamt mit „Guten Tag, Herr Telemann“ begrüßt worden sein", hatten Dorothea und Herbert Fleischer kürzlich im Gemeindebrief geschrieben.

Doch bei Telemann blieb es nicht. Auch Werke der großen Meister der Kirchenmusik wie Buxtehude, Schütz, Schein und natürlich Bach führte Glimpf auf. "Die Reihe reichte wirklich von A bis Z - durch alle Musikepochen hindurch", so Fleischer. Er zählte auch das Engagement Glimpfs mit den verschiedenen Chören und Ensembles auf. Glimpf zeichnete zudem lange verantwortlich im "Arbeitskreis evangelischer und katholischer Kirchenmusiker in Bad Godesberg und Umgebung".

"Der Musik bleibe ich natürlich treu", bekannte Glimpf. "Bislang habe ich viel für die Praxis getan, aber in der Musikwissenschaft gibt es noch viel für mich zu entdecken." Auch wenn der Kantor in den Ruhestand geht, werden die Orgeln und Stimmen der Kantorei in Mehlem und der evangelischen Gemeinde Wachtberg nicht verstummen. Ab 1. August wird Julian Hollung die Nachfolge antreten.

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