Dominik-Brunner-Stiftung sammelt Spenden Münchner helfen Daniil Safin

BAD GODESBERG/MÜNCHEN · Die Familie von Daniil Safin kann auf weitere Hilfe hoffen: Die Dominik-Brunner-Stiftung aus München ist auf den Fall des russischen Studenten, den seine Zivilcourage fast das Leben gekostet hat, aufmerksam geworden und hat nach "sehr gründlicher Prüfung entschieden, Daniil Safin und seiner Familie zu helfen, indem man ein Spendenkonto einrichtet und die Öffentlichkeit zu Spenden aufruft", hieß es in einer Pressekonferenz, die am Donnerstag in München stattfand.

"Der Fall hat uns alle an den tragischen Tod von Dominik Brunner am 12. September 2009 erinnert", sagte Maria Furtwängler, Schauspielerin und Kuratoriumsmitglied. Der Student hatte in seiner russischen Heimatstadt drei Frauen vor einer Vergewaltigung bewahrt und wurde von den Tätern so brutal zusammengeschlagen, dass er seit Oktober 2011 im Wachkoma liegt. Die Täter wurden zu sieben, acht und zehn Jahren Haft verurteilt, die Berufung wurde im Juli abgelehnt.

Daniil Safin bekommt von all dem nichts mit. Er wird im Reha-Zentrum Godeshöhe behandelt, und war von 90 auf 27 Kilogramm abgemagert. Mittlerweile sind 44 408 Euro Spenden auf dem Konto eingegangen, das die Klinik für seine Behandlung eingerichtet hat. Es ist Geld, das die Familie dringend benötigt: 811 Euro kostet die Behandlung pro Tag. Das Problem: In Russland gibt es kein Opferentschädigungsgesetz. Auch eine Krankenversicherung, wie man sie hier kennt, existiert nicht. Die Eltern stehen vor dem Nichts. Um die Behandlung bezahlen zu können, haben sie unter anderem ihre Wohnung verkauft. Doch das Geld reicht nicht aus.

Ihr Sohn müsse mindestens bis Mitte 2013 behandelt werden, sagte Larissa Safin am Donnerstag. "Sollte die Behandlung Erfolg haben, werden wir auch im Anschluss Geld benötigen, um Daniil weiter pflegen zu können. Wir wissen nicht mehr, wie wir all das bezahlen sollen."

Die behandelnden Ärzte sehen bei einer langfristigen, intensiven Therapie gute Chancen, dass Daniil Safin in Zukunft ein Leben im Rollstuhl führen und häuslich gepflegt werden kann, so die Stiftung. Erste Fortschritte sind bereits zu verzeichnen. "Dank einer Sonderernährung konnte das Gewicht von Daniil inzwischen wieder auf über 68 Kilogramm gesteigert werden", sagte seine Mutter in München.

"Die physischen, psychischen und finanziellen Belastungen für die Familie sind fast unmenschlich", sagte Furtwängler. Dass das Leben einer ganzen Familie durch die Folgen einer zivilcouragierten Tat aus den Fugen gerät, sei erschütternd.

Benefizkonzert und Spendenkonto

Wer spenden möchte, damit die Behandlung von Daniil Safin fortgeführt werden kann, hat zwei Möglichkeiten. Die Dominik-Brunner-Stiftung hat ein Spendenkonto eingerichtet. Dort kann ab sofort direkte finanzielle Hilfe geleistet werden, und zwar an Stadtsparkasse München, Kontonummer: 88 88 00, Bankleitzahl: 70150000, Kennwort "Daniil Safin". Auch das Reha-Zentrum Godeshöhe hat ein Konto für Daniil Safin eingerichtet. Von den eingehenden Spenden wird ausschließlich die Behandlung des Studenten bezahlt. Die Daten: Bank für Sozialwirtschaft, Kontonummer: 7028500, Bankleitzahl: 37020500, Verwendungszweck: Sonderspende für Daniil Safin.

Außerdem lädt die deutsch-russische Folkloregruppe "Souvenir" für Sonntag, 23. September, zu einem Benefizkonzert für den russischen Studenten ein. Ab 17 Uhr wird im Bad Honnefer Kursaal, Hauptstraße 22, ein abwechslungsreiches Programm geboten. Neben "Souvenir" wird auch Opernsänger Kamen Todorov mit seinem 13-jährigen Schüler Max auftreten. Außerdem hat Victor Moser seinen Auftritt angekündigt. Er spielt mit seinen beiden Söhnen Klavier.

Ferner wird die Ballettschule International auftreten. Der Abend wird von GA-Redakteur Rüdiger Franz moderiert. Der Eintritt von zehn Euro muss vorab auf das Konto des Deutschen Roten Kreuzes, Kreisverband Bonn, Sparkasse KölnBonn, Kontonummer 37150, Bankleitzahl 37050198, überwiesen werden. Der Überweisungsbeleg dient als Eintrittskarte. Außerdem gibt es Karten zu zwölf Euro an der Abendkasse.

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