Gefährliche Lampions Mitdenken hilft

Meinung | Bad Godesberg · GA-Redakteurin Bettina Köhl findet, dass bei der derzeitigen Waldbrandgefahr der gesunde Menschenverstand gefragt ist.

 Himmelslaternen, hier ein Archivbild, sind in NRW bereits seit 2009 verboten.

Himmelslaternen, hier ein Archivbild, sind in NRW bereits seit 2009 verboten.

Foto: picture-alliance/ dpa

Dass eine kleine Flamme zu einem Feuerinferno werden kann, hat warnend der jüngste Großbrand in Siegburg gezeigt. Es ist ein Wunder, dass nicht schon viel mehr passiert ist, denn trotz wochenlanger Trockenheit wird überall gezündelt, gegrillt und geböllert. Dass es zudem immer noch Menschen gibt, die verbotene Himmelslaternen anzünden und auf eine unbekannte Reise schicken, ist völlig unverständlich. Die vermeintlichen Glücksbringer können für großes Unglück sorgen, wenn sie – vor allem bei Wind – brennend vom Himmel fallen.

Die Profifeuerwerker sind sicher nicht das Problem: Sie sind ausgebildet und verwenden schon für die eigene Sicherheit geprüftes Material. Problematischer ist, dass ein Blick auf die Warnkarte des Deutschen Wetterdienstes reicht, wenn Privatleute zu einem bei der Stadt angemeldeten Anlass Feuerwerkskörper abfeuern wollen.

Nach einigen Tropfen Regen ist die Waldbrandgefahr zwar offiziell heruntergestuft. Jeder, der auf den verbrannten Rasen des Nachbarn oder die trockenen, braunen Blätter an den Bäumen blickt, kann sich ausrechnen, dass jedes Feuerwerk hier brandgefährlich bleibt. Statt sich auf abstrakte Warnstufen zu verlassen, sollte man lieber gesunden Menschenverstand walten lassen. Außerdem ist Zivilcourage gefragt, wenn Partygäste Fluglaternen auspacken. Hier hilft nur, das Verbot anzusprechen und im Zweifel die Ordnungskräfte zu informieren.

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