Gewalt in Bonn Millioneninvestition nach Fall Niklas P.

BONN · 1,1 Millionen Euro sollen laut Stadt in den Umbau des Godesberger Bahnhofs und des Rondells an der Rheinallee fließen, wo der 17-jährige Niklas attackiert und tödlich verletzt wurde. Noch in diesem Monat soll in Bonn ein gesamtstädtisches Gewaltpräventionskonzept aufgelegt werden.

Noch in diesem Monat soll in Bonn ein gesamtstädtisches Gewaltpräventionskonzept aufgelegt werden. Die nicht-öffentliche Auftaktveranstaltung findet am Dienstag, 27. September, statt. Zeit und Ort teilt die Stadt nicht mit. Darüber haben Oberbürgermeister Ashok Sridharan und einige Mitarbeiter der Verwaltung den "Runden Tisch gegen Gewalt" informiert, der sich am Donnerstag zum dritten Mal im Alten Rathaus getroffen hat. Ein viertes Treffen ist für Anfang 2017 geplant.

Zu der Veranstaltung am 27. September hat das Jugendamt 150 Vertreter von Schulen, Kitas, OGS, Vereinen, Verbänden, Kirchen, Religionsgemeinschaften, Jugend- und Integrationseinrichtungen sowie Schüler eingeladen. Vorgesehen ist ein Vortrag von Ulrich Wagner von der Marburger Universität zum Thema Ursachen von Gewalt. Er wird auch über Präventionsmethoden referieren und mit Johannes Maaser das Marburger Modell zur Gewaltprävention "Einsicht" vorstellen.

Unterdessen wurde laut Stadt beschlossen, für Planung und Umgestaltung des Areals um den Godesberger Bahnhof sowie des Rondells an der Rheinallee, wo der 17-jährige Niklas attackiert und tödlich verletzt wurde, insgesamt 1,1 Millionen Euro bereitzustellen. Zurzeit wird untersucht, ob am Bahndamm das Gehölz zurückgeschnitten und die Beleuchtung verbessert werden kann. Zusätzlich wurde eine Gutachterin beauftragt, Rheinallee und Umfeld kriminalpräventiv zu beurteilen.

Polizei ermittelt kriminogene Orte

Eine weitere Entscheidung fiel in Sachen Schulsozialarbeit. Deren Finanzierung konnte laut Stadt nur bis Ende 2017 gesichert werden (der GA berichtete). Nun schlägt die Verwaltung vor, "die Schulsozialarbeit" über 2017 hinaus fortzuführen und die 25 Stellen zu entfristen. Die Politik soll bis Mitte November entscheiden.

Die Polizei ermittelt derzeit sogenannte kriminogene Orte, die in einer Datenbank erfasst werden sollen. Dann wird eine Maßnahmenliste erstellt, um die Situation dort zum Beispiel durch Rückschnitte zu verbessern.

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