Ehrenamtskarte in Wachtberg Michael Turley will beim Ehrenamt etwas bewegen

NIEDERBACHEM · "Es wundert mich, dass die Ehrenamtskarte in Wachtberg noch nicht eingeführt worden ist", sagt Michael Turley. Er ist Inhaber von "Emi's Backformenladen" in Niederbachem und derzeit der Einzige, der Ehrenamtskarteninhabern einen Rabatt gewährt.

 Michael Turley vom Niederbachemer Backformenladen macht Werbung für die Ehrenamtskarte.

Michael Turley vom Niederbachemer Backformenladen macht Werbung für die Ehrenamtskarte.

Foto: Axel Vogel

"Das Thema ist hier im Ländchen praktisch völlig unbekannt", berichtet Turley, der in dieser Angelegenheit auf die Gemeindeverwaltung, den Gewerbeverein und die frisch gebackene Bürgermeisterin zugehen möchte.

"Wir haben nur die Wahlen abgewartet, um endlich hier in Wachtberg in Sachen Ehrenamt etwas zu bewegen", so Turley. Der Unternehmer weiß selbst, was es bedeutet, sich fürs Gemeinwohl einzusetzen. Er war jahrelang Schöffe beim Amts- und beim Landgericht in Bonn, ist seit Jahren stellvertretende Schiedsperson in Wachtberg und seit Jahren regelmäßig stellvertretender Wahlleiter in einem Bonner Stimmbezirk. Zudem war er viele Jahre Vorsitzender eines Bürgervereins in Wachtberg.

"Leider ist die Ehrenamtskarte NRW viel zu wenig bekannt - obwohl es eine ausgezeichnete Gelegenheit ist, den Tausenden Helfern des Landes für ihren Einsatz für die Gesellschaft zu danken.

Angesichts der vielen Einsätze, die in der Region in den letzten Jahren die Wichtigkeit des Ehrenamts bewiesen haben - Stichwort Überschwemmungen des Mehlemer Bachs 2010 und 2013 - soll nun etwas an Dankbarkeit an die Helferinnen und Helfer zurückgegeben werden, die sich in teils gefährlichen Einsätzen um die Hilfe für andere Menschen bemüht haben", findet Turley.

Mit der Ehrenamtskarte möchten das Land und die teilnehmenden Kommunen ihre Wertschätzung gegenüber Menschen ausdrücken, die sich in überdurchschnittlichem zeitlichem Umfang ehrenamtlich engagieren. Das Land unterstützt das Programm mit eigenen Vergünstigungen sowie bei der Öffentlichkeitsarbeit und der fachlichen Begleitung der Kommunen. Auch die gewähren Vergünstigungen für zahlreiche öffentliche Angebote, und sie werben bei privaten Anbietern um deren Beteiligung am Programm.

Die Ehrenamtskarten können - basierend auf einer Initiative des Landes NRW - von jeder interessierten Kommune beschlossen werden. Damit können ehrenamtlich Tätige diese Ehrenamtskarte bekommen, wenn sie ein Mindestengagement nachweisen.

Mit der Karte können Angebote in verschiedenen Landes- und kommunalen Einrichtungen vergünstigt wahrgenommen werden, sie gilt aber auch für Angebote von Partnern aus Wirtschaft, Kultur und Sport. Alles basiert auf Freiwilligkeit, weswegen bei der Einführung einer solchen Ehrenamtskarte die örtlichen Geschäfte mit eingebunden werden sollten.

Weil in Wachtberg noch keine Karten möglich sind, hat sich Turley an die Stadt Bonn gewandt, um sich dort in die Liste von vergünstigten Dienstleistungen eintragen zu lassen - als Brückenkopf für das ehrenamtliche Engagement im Land und in der Gemeinde Wachtberg. "Eine solche Karte ist eine Win-Win-Situation, weil es dem Ehrenamt in der Gesellschaft einen besonderen Stellenwert gewährt, und zum anderen eine bürgerschaftliche Vernetzung auf allen Ebenen ermöglicht."

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