Neue Belegungspläne in Bad Godesberg Mehr Kapazitäten für Schwimmunterricht

Bad Godesberg · Die Stadt stellt neue Belegungspläne für das Schulschwimmen vor: Im nächsten Schuljahr können wieder mehr Klassen aus Bad Godesberg ins Wasser. Außerdem steht der Reparaturtermin fürs Becken im Konrad-Adenauer-Gymnasium fest.

 Früher war Schwimmunterricht in Schulen eine Selbstverständlichkeit, heute gestaltet sich die Situation schwieriger.

Früher war Schwimmunterricht in Schulen eine Selbstverständlichkeit, heute gestaltet sich die Situation schwieriger.

Foto: FRIESE

Was das Schulschwimmen angeht, hat die Verwaltung für Bad Godesberg viele gute Nachrichten zu verkünden. Zum einen sollen die Arbeiten im derzeit geschlossenen Bad im Konrad-Adenauer-Gymnasium (KAG) noch in diesem Jahr beginnen, teilte Sportamtsleiter Stefan Günther auf Anfrage mit.

Klappt alles, soll es im August 2020 wiedereröffnen. Zum anderen hat sich die Stadt in Regionalrunden mit Vertretern der Bonner Schulen zusammengesetzt und Belegungspläne für die Bäder erarbeitet. Das Ergebnis: „Im Schuljahr 2019/20 können alle Schulen, die Schwimmunterricht anbieten möchten, ihren Soll erfüllen“, so Günther. Und das (so gut wie) im eigenen Stadtbezirk (siehe „Schwimmstunden in Bad Godesberg“).

Die Regionalrunden sind laut Günther das Ergebnis aus einem Arbeitskreis, in dem sich unter anderem Stadt, Schulaufsicht, Elternvertreter und Schulen bis September 2018 trafen. Dort sei die Idee entstanden „mit den Schulen ganz konkret zu sprechen, Bedürfnisse und Erwartungen aufzunehmen“, so der Amtsleiter.

Schnell habe sich herausgestellt, dass man ausreichend Wasserfläche habe, diese aber nicht optimal verteilt wurde. „Deshalb haben wir den Belegungsplan auf Null gestellt.“ Es sei ein „intensiver Prozess“ gewesen, an dessen Ende nun klar ist, dass die Bad Godesberger Schulen nicht mehr in den Bonner Norden fahren müssen, wenn sie Schwimmunterricht anbieten wollen.

Das wird eine gute Nachricht für die Stadtschulpflegschaft (SSP) sein, die genau diese weiten Wege kritisiert hat. Durch die lange An- und Rückfahrt „ergeben sich teilweise für zwei Unterrichtsstunden nur sehr geringe Wasserzeiten“, so Andreas Beutgen von der SSP, der einen weiteren Kritikpunkt äußert: Die Traglufthalle im Friesi sei deutlich vor Start der Freibadsaison abgebaut worden. „Dadurch wurde rund ein Monat Zeit für das Schulschwimmen verloren.“ Das Problem sei nicht neu: „Die Schulschwimmsituation in Bad Godesberg ist schon längere Zeit besonders schwierig“, so Beutgen.

Ein Problem bei der Suche nach Lösungen sei der „mangelnde Informationsfluss mit konkreten Fakten und Zahlen – das unmittelbare Eingebundensein in die Prozesse“, kritisiert Beutgen. Er vermisst den ehemaligen Arbeitskreis, lobt aber die Regionalrunden. Dort habe die Stadt betont, dass Schulschwimmen eine Pflichtaufgabe sei und die Schwimmbäder „zunächst dafür belegt werden müssen“.

So sind auch viele Godesberger Schulen jetzt zufrieden. Vor allem, weil sich die Stadt des Problems annehme, sagt Reinhild Goltz, Leiterin der Burgschule. Durch den Abbau der Traglufthalle sei das Schwimmen der dritten Klasse für ein paar Tage ausgefallen, nun gehe es im Sommer ins Rüngsdorfer Panoramabad.

Goltz hofft fürs nächste Schuljahr auf zwei Schwimmzeiten, also zweimal eine Doppelstunde pro Woche. Dann seien auch die Vorgaben der Bezirksregierung erfüllt. Die Drittklässler der Paul-Klee-Schule steigen derzeit in den Bus in Richtung Sportpark Nord. Das sei zwar weit, aber dafür stimme in dem Bad alles, „weil wir dort ordentliche Bahnen und das Lehrschwimmbecken haben“, so Schulleiterin Petra Römer.

Auch die Eltern hätten sich deshalb dieses Schwimmbad gewünscht. Unterm Strich schafften die Kinder nun mehr Abzeichen in Bronze und Silber als früher. Beim Nicolaus-Cusanus-Gymnasium sind in den vergangenen Jahren immer zwei siebte Klassen ins Friesi und eine zur Bodelschwinghschule gefahren, gibt Schulleiterin Nicole Auen an. „Die Wasserzeiten waren auch gut, so dass die Schüler was davon hatten“. Auch wenn es leichter wäre zum KAG zu fahren, sei die Situation in Ordnung.

Seit der Schließung des Kurfürstenbades gibt es am Clara-Fey-Gymnasium gar kein Schwimmen mehr. Nach den Regionalrunden gebe es nun aber die Chance, dass es im Friesi nach den Ferien wieder losgeht, sagt der stellvertretende Schulleiter Bernhard Boch.

Auch an der Getrud-Bäumer-Realschule geht es seit drei Jahren nicht mehr ins Wasser, weil bei den weiten Wegen zu angebotenen Bädern die Schüler nur noch kurz in den Becken wären, teilt Daniela Römmler mit: „Die Kinder und unsere Eltern fragen das Schulschwimmen nach.“ Die Schulleiterin hat festgestellt, dass immer mehr Jugendliche heute nicht mehr schwimmen könnten, müssten es privat lernen. Die Lehrer wissen, wer Defizite hat – wichtig etwa, wenn es auf Ausflüge geht.

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