Bad Godesberger Innenstadt Mehr Grün und bessere Beleuchtung

Bad Godesberg · Was zeichnet die Godesberger Innenstadt aus und wo hat sie ihre größten Defizite? Über diese Fragen haben am Donnerstagabend 35 Bezirkspolitiker, Händler, Hoteliers, Immobilienbesitzer sowie Vertreter vom Verein Stadtmarketing und von „Haus und Grund“ in der Volkshochschule in Bad Godesberg diskutiert.

 Trostlose Blumenkübel mitten im Zentrum. Einen Anblick wie diesen in der Alten Bahnhofstraße soll es künftig nicht mehr geben.

Trostlose Blumenkübel mitten im Zentrum. Einen Anblick wie diesen in der Alten Bahnhofstraße soll es künftig nicht mehr geben.

Foto: friese

Zum Workshop hatte die Wirtschaftsförderung der Stadt Bonn eingeladen. Im Juli hatte es bereits einen Stadtspaziergang mit Bürgern gegeben, bei dem die Bonner Stadtverwaltung und der Godesberger Verein Stadtmarketing einige Maßnahmen zur Verschönerung der Innenstadt vorstellten. „Die City lebenswert und liebenswert machen. Das ist doch ein Thema, das uns allen am Herzen liegt“, sagte Bezirksbürgermeisterin Simone Stein-Lücke zu Beginn der knapp dreistündigen Veranstaltung.

Bevor es um die Probleme und Pläne zur Attraktivitätssteigerung der Fußgängerzone ging, lobten die alteingesessenen Godesberger ihre Heimat. „Unsere Stadt ist so vielfältig und schön, das Problem ist eher die negative Außendarstellung“, sagte etwa Friederike Sträter, die im Rheinviertel die Villa Godesberg führt. Dafür erntete sie rundum zustimmendes Kopfnicken und setzte das Thema des Abends.

Godesberg solle mit Hilfe einer Imagekampagne wieder eine Marke werden, forderte die Mehrheit der Diskutanten. Ute Schneider-Jacobs, Inhaberin der Burg-Apotheke an der Koblenzer Straße, sagte, man mache es sich jedoch zu einfach, die Schuld am negativen Ruf der Stadt einfach den Medienberichten zuzuschreiben. „Am schlechten Image sind auch die Godesberger selbst schuld. Die meckern gerne über alles“, so Schneider-Jacobs. Dem stimmte auch Sabine Schattenberg von der Bonn International School zu: „Hier wird der Blick zu oft in die Vergangenheit gerichtet anstatt in die Zukunft zu schauen“, sagte sie. Es fehle an einem Leitbild und an Visionen, meinte die Runde unisono. Gerade für junge Leute sei das eine Katastrophe. „Dass so wenig für Jugendliche und Studenten geboten wird, spürt man“, findet Schattenberg. Neben Freizeitangeboten fehle auch eine Kneipenszene.

„Die abendlichen Möglichkeiten sind mittlerweile verödet. Außer Theater und Kino gibt es ja kaum noch etwas und bei den Restaurants hapert es total, sagte VHS-Chefin Ingrid Schöll. Um das Zentrum künftig jünger und lebendiger aussehen zu lassen, müssten konkret aber auch mehr Studenten nach Bad Godesberg ziehen. Das fordert der FDP-Ortsverband schon länger. Er will den Stadtbezirk zu einem Hochschulstandort machen. Dafür brauche es bezahlbare Wohnungen. Derzeit sei man deshalb über die Einrichtung eines Studentenwohnheimes in der Kurfürstenzeile im Gespräch, so Falk Schweitzer von der Godesberger FDP.

Neben der Forderung nach einer besseren Begrünung und Bepflanzung der Blumenkübel oder deren Entfernung und zusätzlichen Bänken zum Sitzen war vor allem die Beleuchtung der Innenstadt Thema. „Es ist hier überall stockfinster“, sagte Investor Martin Schommer und erhielt Zustimmung von allen Seiten. Die Straßen und Parks müsse man anders ausleuchten, denn die Stadt profitiere von Leuten, die sich wohlfühlen und gerne abends ausgehen, so der Chor. Schommer plädierte dafür, auch über eine Fassadenbestrahlung nachzudenken. Einige forderten zumindest eine einheitliche Gestaltung, da im Zentrum bisher verschiedene Laternen stünden.

Weitere Maßnahmen, die nun auf der Agenda des Beirats von Stadtmarketing und der Wirtschaftsförderung stehen, sind die Umgestaltung des Theaterplatzes und der Außengastronomie. „Der jetzt angestoßene Prozess soll keine Eintagsfliege sein“, versprach Victoria Appelbe von der Wirtschaftsförderung. Noch im Herbst gebe es eine Bürgerversammlung .

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort