Bauarbeiten in Bad Godesberg Marktplatz in Mehlem wird umgebaut

MEHLEM · Der Umbau des Marktplatzes in Mehlem soll im September starten und bis Mitte Oktober beendet sein. Der Ortsauschussvorsitzende Walter Omsels erklärt bei einem Rundgang mit dem GA die Pläne und Wünsche der Mehlemer.

Im Schatten eines der zwei verbliebenen Ahornbäume auf dem Mehlemer Marktplatz hat es sich Kurt Battermann auf der Sitzmauer gemütlich gemacht. „Ich mache hier gerne Rast, wenn ich hier einkaufen will“, erzählt der ältere Herr. Er ist Ortseinwohner und nutzt die Sitzgelegenheiten gegenüber der katholischen Kirche St. Severin an der Mainzer Straße regelmäßig als Treffpunkt. „Ich komme sogar aus Rolandseck immer mal zum Eisessen hierher. Ich bin also ein Grenzgänger“, scherzt nebenan auf der Bank Helmut Kröger.

Die anderen auf dem Mäuerchen rund um den großen Ahornbaum lachen. Sie sei Lannesdorferin und nutze hier in Mehlem gerne mal die Sparkasse, fügt Ingrid Heinen hinzu. Ein Viertelstündchen Ruhe und Besinnung auf dem Marktplatz gehöre dann einfach hinzu, antwortet sie Walter Omsels. Der Vorsitzende des Mehlemer Ortsausschusses will dem GA an diesem Morgen das Herz des Ortsteils Mehlem, eben den Marktplatz, zeigen und über die anstehende Sanierung und Verschönerung sprechen.

„Die Bürger kommen hier gerne ins Gespräch. Und der Mehlemer an sich, der sitzt eben am liebsten in U-Form“, erläutert Omsel die Sitzanordnung auf dem Mäuerchen neben den Parkplätzen. Drüben liegen an der Mainzer Straße das Bankinstitut und der Feinkosthändler. Eine Bäckerei und eine Eisdiele haben Tische und Stühle gestellt, die vielfach genutzt werden.

Wo jetzt Autos parken, halten Händler auf Wochenmarkt an drei Tagen ihre Ware feil. Obst und Gemüse, Fisch, Blumen und Eier werden verkauft. Unzweifelhaft tickt hier das Herz des südlichsten Bonner Ortsteils. „Wir haben hier zwar keine Fachwerkhäuser, die Plätze gemütlich erscheinen lassen“, erklärt Omsels. Deshalb brauche ein Platz mit modernen Bauten unbedingt viel Grün, um einladend zu wirken. Womit er beim Thema Verschönerung angelangt ist.

Drei Parkplätze weniger

Nach jahrelangen Diskussionen beschloss die Politik im Juni 2017 die Sanierung des Ortsmittelpunktes für 84.000 Euro. Vorangegangen war eine Begehung, bei der Bürger mit ihrem Ortsausschuss der Verwaltung ihre Anliegen geschildert hatten. Sieben morsche Bäume sollten nun weg. „Ein Sakrileg für manchen“, erinnert sich der Ortsausschussvorsitzende. Drei Parkplätze weniger wird es künftig geben, was wiederum schwere Kost für die Geschäftsleute bedeute.

„Der Beschluss ist also ein Kompromiss, mit dem die Bürger aber leben können“, meint Omsels. Vor zwei Monaten wurden nun, wie beschlossen, die einst zu nah ans Sparkassengebäude gepflanzten Bäume gefällt. Schlankere und weniger hohe Ahorn-Nachpflanzungen würden sinnvollerweise erst im Zuge der Gesamtsanierung eingebracht, hat Omsels erfahren. „Aber seither ruht der See.

„Die Bürger machen sich Sorgen, dass die Sanierung so weit hinausgeschoben wird, dass der Weihnachtsmarkt platzt.“ Was die Verwaltung verneint. Die Bauzeit sei vom 3. September bis Mitte Oktober vorgesehen, antwortet Stefanie Zießnitz vom Presseamt. Und: „Das Tiefbauamt wird mit den Arbeiten rechtzeitig zum Weihnachtsmarkt fertig.“

Was genau ist geplant? Omsels zeigt aufs Klinkerpflaster, das ausgebessert werde. Moderne Fahrradabstellanlagen kämen hinzu. Im Zusammenhang mit der Neuordnung werde auch die Beleuchtung verbessert. Omsels weist auf die bildschönen Lampen, die vom Straßenrand weg mehr auf die Marktfläche versetzt würden.

Telefonzelle verschwindet

Die Stadt plant einen Steinwurf entfernt auch zusätzliche Leuchtmasten am Gehweg entlang des Mehlemer Bachs. „Eindeutig ein Gewinn“, kommentiert Omsels. Die Sitzgelegenheiten um den Ahorn sollen ebenfalls erneuert werden.

„Wir schlagen vor, über das Mäuerchen richtige Bänke zu stellen. Das müsste doch im Budget noch mit drin sein“, meint Omsels. Daneben sollen die Versorgungskästen endlich einen neuen Anstrich erhalten und die Schaukästen durch einheitliche Tafeln ersetzt werden. „Aber hoffentlich werden die so gruppiert, dass sie nicht die Sicht auf den Platz verdecken“, wünscht sich der Mann vom Ortsausschuss. Anstelle der Telefonzelle, die verschwinde, wünschten sich die Bürger einen öffentlichen Bücherschrank.

Der Mehlemer Platz in seinem Dreiklang als Markt- und Parkplatz sowie als Treffpunkt werde hoffentlich attraktiver werden. Kürzlich sei er mit einem Freund auf der Mainzer Straße vorbeigefahren, ohne dass der Freund den Marktplatz überhaupt wahrgenommen habe. „Das darf nicht so bleiben“, fordert Omsels.

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