Kommentar zu Stadtentwicklung Lust auf Diskussion

Meinung | Bad Godesberg · Der Leitbildprozess ist heftig kritisiert worden. Nach Ansicht von GA-Mitarbeiterin Ebba Hagenberg-Miliu war der dritte Bürgertermin am Samstag in der Bad Godesberger Innenstadt eine gute Sache.

Er ist gerade in den vergangenen Wochen heftig kritisiert worden, der Leitbildprozess, innerhalb dessen konkrete Maßnahmen für die Entwicklung Bad Godesbergs erarbeitet werden sollen. Nach dem fulminanten Beginn im April, bei dem über 400 Bürger in der Stadthalle ihre Ideen sprudeln ließen, machte sich nach der zweiten Konferenz im Juli Enttäuschung breit: In dem, was das Planungsbüro aus den Vorschlägen destilliert hatte, fanden sich viele Bürger nicht mehr wieder.

Klar, so wie früher würde der ehemalige Diplomatenstadtteil nicht mehr werden. Aber das Gros der Godesberger, das zeigte sich zuletzt beim Bürgerentscheid zum Zentralbad im August, fühlt sich von der Bonner Politik seit Jahren im Stich gelassen. Und das sicher nicht ohne Grund. Genau diese Gemengelage dürfen die Planer nicht aus dem Blick verlieren. Von daher erfüllen die Einwände der Prozesskritiker, zumal die des Vereins Bürger.Bad.Godesberg, eine wichtige Funktion im aktuellen Diskurs. Ihre Argumente, die auch die SPD in der letzten Bezirksvertretungssitzung anführte, sollten nicht einfach verhallen.

Richtig Lust, den Leitbildprozess weiterzuführen, machten auf jeden Fall die jungen Godesberger Eltern, die am Samstag auf dem Theaterplatz mit den Planern munter debattierten. Sie bringen ihre Erwartungen an ein familiengerechtes Godesberg der Zukunft klar und deutlich auf den Punkt. Interessiert verfolgte übrigens auf dem Theaterplatz ein Bonner Geografiestudent die Diskussionen. „Soweit ich sehe, ist der Beteiligungsprozess breit und gut angelegt“, sagte er. Sönke Eickmann schreibt gerade seine Bachelorarbeit. Thema: der Godesberger Leitbildprozess.

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