Junger Chor St. Andreas Liebesschwüre und Anekdoten

Bad Godesberg · Auf überzeugende Weise Brahms Liebeslieder vertont. Chorleiter Daniel Kirchmann erzählt amüsante Geschichten.

 Der Junge Chor St. Andreas unter der Leitung von Daniel Kirchmann tritt in der Marienkirche auf und singt Lieder von Brahms.

Der Junge Chor St. Andreas unter der Leitung von Daniel Kirchmann tritt in der Marienkirche auf und singt Lieder von Brahms.

Foto: Horst Müller

Liebeslieder von Johannes Brahms interpretierte der Junge Chor St. Andreas im Pfarrzentrum der St. Marienkirche unter der Leitung von Daniel Kirchmann und unter dem Titel "Von Liebe, Lust und Leiden".

Brahms musikalische Widmung an die Liebe nannte er "Liebeslieder Walzer", die aus 18 kurzen, aber knackigen Stücken bestehen und am Klavier begleitet werden. Der Chor trug 13 Stücke vor. Aber auch neuere Popmusik, unter anderem "Africa"von Toto, Adeles "Someone like you" und Rammsteins "Engel" wurden gesungen - eine zeitgenössische Version von Liebesliedern.

Eine fröhliche und leichtfüßige Stimmung hatten die Lieder allemal. Mit viel Gesang in den Stimmlagen Sopran und Tenor, abwechselnd lauten und leisen Tönen, schnellen und langsamen Passagen und überraschend schlagartig endenden Liedern unterhielt der Chor seine Zuschauer.

Einzig das Stück "Finstere Schatten der Nacht" bestach durch dunkle, dramatische Klänge, die insbesondere durch tiefe Ausrufe der männlichen Stimmen im Chor erzeugt wurden.

Brahms lebte von 1833 bis 1897 - in der Epoche der Romantik. Ausschlaggebend war die musikalische Umsetzung der Entwicklung von Emotionen und zwischenmenschlichen Beziehungen. Nicht fern lag es, dass Brahms trotz seiner vielen Kompositionen von ernsthafter Musik, wie Kirchmann dem Publikum mitteilte, sich auch der Liebesthematik hin wandte.

Auch einige Anekdoten und Details aus seinem Leben teilte Kirchmann mit. So hielt er mit der Komponistin Clara Schumann einen regen Briefwechsel, in dem Brahms ihr seine Bewunderung und sehnsuchtsvolle Zuneigung gestand.

Kirchmann gab dem Publikum ein sehr lebendiges Bild von Brahms Freizeitgestaltungen mit: Er besaß ein beachtenswert großes Sortiment an Alkohol und führte eine akribisch genaue Liste, in die er den sich regelmäßig reduzierenden Alkoholbestand notierte.

Im Urlaub zeigte er sich, außer zu Tisch, gerne mit freiem Oberkörper und war starker Raucher. Ein Feierlustiger, der öfters einen über den Durst trank und virtuose Musik schrieb. Kirchmann sagte anfänglich: "Vielleicht werden Sie Brahms nach diesem Abend lieben lernen." Nach diesen Geschichten hatte sich das sicherlich bestätigt.

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