Stadtentwicklung Leitbild für Bad Godesberg wird konkret

Bad Godesberg · Die Stadtverwaltung lädt Bürger zur dritten Konferenz der Stadtentwicklung ein. Es geht darum, was in den kommenden Jahren zu tun wäre, um Bad Godesberg attraktiver, sicherer und begehrenswerter zu gestalten.

Manchmal tragen große Ideen etwas steif klingende Namen. Für die Bad Godesberger Innenstadt soll ein Leitbildprozess Klarheit darüber bringen, wie sich die Bürger das Zentrum des Stadtbezirks im Bonner Süden in Zukunft vorstellen. Man könnte auch sagen, was in den kommenden Jahren zu tun wäre, um die City attraktiver, sicherer, begehrenswerter zu gestalten oder, so drückt es Planungsamtsleiter Michael Isselmann aus, „was zu tun ist, um den öffentlichen Raum stärker zu beleben“. Die Stadt hat deshalb nun die Einzelheiten für die kommende, dritte Leitbildkonferenz vorgestellt, die am 26. März in der Stadthalle stattfinden und Erkenntnisse liefern soll für ein noch zu entwerfendes Stadtentwicklungskonzept (siehe „Dritte Leitbildkonferenz“).

Die von den Bürgern bei den vergangenen Treffen vorgebrachten Vorschläge hat Sven Wörmer vom beauftragten Büro Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen zu Oberthemen extrahiert, „die nun konkret werden sollen“, wie Wörmer bei einer Pressekonferenz der Stadt am Freitag sagte. Die Teilnehmer könnten also für eine künftige Umgestaltung des Theaterplatzes äußern, ob sie sich mehr Bänke wünschen oder vielleicht ein Blumenbeet. Oder einen Quartiershausmeister für das Viertel vorschlagen, um Anwohnern ein sichereres Gefühl zu geben. Neben diesen beiden Oberthemen hätten sich laut Wörmer die künftige Gestaltung der Geschäftszeilen, die Aufwertung von Grünflächen, die kommunale Infrastruktur wie die Stadthalle und die Zukunft der Mobilität als wichtige Schwerpunkte herauskristallisiert. Wörmer erwartet einen „spannenden Abend“. Auch Anregungen zur noch ungelösten und umstrittenen Bäderfrage wolle man aufnehmen, viele hätten sich schließlich für den Verbleib eines Bades im Bezirk ausgesprochen. Politische Oppositionsfraktionen hatten kritisiert, dass Bäder im bisherigen Verfahren eine viel zu kleine Rolle gespielt hätten.

Stadtbaurat Helmut Wiesner stellte allerdings klar, dass ein Stadtentwicklungsplan für den Bezirk an dieser Stelle keine abschließende Antwort liefern könne. „Das sind zwei unterschiedliche Prozesse. Das Leitbildkonzept ist kein Instrument für die Zukunft der Bonner Bäder“, sagte Wiesner, der in den Vorschlägen des Oberbürgermeisters zur künftigen Nutzung der Kurfürstlichen Zeile als neuen Standort der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg, einer möglichen Nutzung der Stadthalle als Mensa für jene Studenten auch „keine unzulässige Einmischung sieht“. Schließlich müsse es dem ersten Bürger der Stadt weiter möglich sein, Ideen vorzutragen. Der Fokus für ein Leitbild liegt auf der Innenstadt. Wörmer begründete das ebenso wie Isselmann mit Fördergeldern. Diese sollen Bund und Land, so der Plan der Stadt, für die Realisierung bewilligen. Grundvoraussetzung sei, dass der Gestaltungsraum klar umrissen ist.

Die Einbeziehung der Rheinuferpromenade samt der Rheinaue hält Wörmer allerdings gerade mit Blick auf ein Mobilitätskonzept für legitim. Planer Isselmann geht davon aus, dass die Stadt Anfang 2020 so weit sein könnte, erste Förderanträge bei Zuschussgebern stellen zu können. Loslegen könne die Stadt erst, wenn die bewilligten Bescheide vorlägen. Der Beginn der Umsetzung könnte also in den nächsten Jahren beginnen. Für die anstehende Leitbildkonferenz wirbt die Stadt mit Plakaten, auf ihrer Homepage und durch direkte Ansprache bisheriger Teilnehmer. Die Verwaltung verschickte auch Einladungen an 1000 zufällig ausgewählte Haushalte. Der bei der Stadt zuständige Projektleiter Dirk Lahmann sprach von einer „regen Teilnahme“. 600 Anregungen seien bisher auf dem Online-Portal der Stadt eingegangen.

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