Gegendemo in Bonn Lauter, aber friedlicher Protest am 5. Mai gegen Pro NRW

BAD GODESBERG · Laut, bunt, fröhlich und friedlich: So soll die Demonstration des Bündnisses „Bonn stellt sich quer“ am 5. Mai auf dem Theaterplatz werden. Ab 10 Uhr protestieren die Teilnehmer gegen die Kundgebung, die die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte Bürgerbewegung Pro NRW für diesen Tag in der Godesberger Innenstadt angemeldet hat.

Wo genau das Bündnis demonstrieren wird, steht bereits fest: Zwischen Am Michaelshof und den Kammerspielen. Damit ist Sprecher Mani Stenner nicht zufrieden. Und hat sich bei der Polizei „über den als nicht ausreichend erachteten zugewiesenen Versammlungsraum“ beschwert. Er hoffe, dass man eine Lösung finde: „Es muss doch möglich sein, dass der Gegenprotest mehr als ein Viertel der Fläche bekommt.“

Eine Antwort gab es gestern noch nicht: „Wir sind in Gesprächen“, so die Polizei. Doch egal, wie viel Platz dem Bündnis zur Verfügung stehen wird, die Kundgebung beginnt um 11 Uhr. Mit dabei sind unter anderem Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann und OB Jürgen Nimptsch. Es gibt Beiträge über Pro NRW, die Bonner Jugendbewegung wird „die Notwendigkeit des alltäglichen Engagements gegen Rassismus in unserer Gesellschaft hervorheben“, sagt Stenner.

Wann die Gegendemonstration beendet ist, steht nicht fest: „Wir bleiben so lange wie Pro NRW.“ Schon vorher, am Samstag, 4. Mai, werden Mitglieder des Bündnisses von 10 bis 13 Uhr mit einer Mahnwache auf dem Theaterplatz präsent sein. „ Wir werden Gespräche führen, bieten an, Plakate zu gestalten oder den Theaterplatz mit Kreide zu bemalen“, sagt Sprecherin Susanne Rohde.

Und noch etwas ist den Organisatoren wichtig: Man stehe in gutem Einvernehmen mit den Gruppen, die unter dem Motto „Wir gehen woanders hin“ Alternativaktionen fernab des Theaterplatzes anbieten, darunter Fußballspiele, Vorträge und eine Podiumsdiskussion am Montag, 6. Mai, um 19.30 Uhr in der Carl-Schurz-Realschule. „Durch die beiden Initiativen können die Menschen wählen, wie sie ihrem Protest Ausdruck verleihen wollen“, sagt Stenner, der sich über die Breite des Protestes freut. So hatten die Politiker in einer Resolution festgehalten, jeden friedlichen Protest zu unterstützen.

Das gilt auch für das Bündnis „ Bonn bleibt bunt“, das unter anderem von DGB, Gewerkschaften, Kirchen, Parteien und Einzelpersonen getragen wird. Es ruft alle Bonner auf, sich „am 5. Mai den friedlichen Aktionen gegen die Kundgebung der Provokationspartei Pro NRW anzuschließen und ein klares Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus zu setzen“. Bonns DGB-Chef und Sprecher des Bündnisses, Ingo Degenhardt, sieht mit dem Aufruf einen breiten gesellschaftlichen Konsens.

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