Leerstand in Pennenfeld Ladenzeilen sollen für Wohnungen weichen

PENNENFELD · Der Investor plant einen Umbau der Gebäude an der Max-Planck-Straße. Ballettschule, Friseur und Lebensmittelmarkt bleiben erhalten.

Der zunehmende Leerstand von Ladenlokalen im Pennenfelder Zentrum war bereits Thema auf der ersten Stadtteilkonferenz Ende März. Bei den Häuserblocks Max-Planck-Straße 2-12 sowie Albertus-Magnus-Straße 29-31 gibt es hierfür einen konkreten Grund: Eine geplante Baumaßnahme, die eine Erweiterung der derzeit 49 Wohnungen um weitere 14 Wohneinheiten vorsieht.

Timo Holland, Geschäftsführer der Wertgrund Asset Management GmbH mit Sitz in Starnberg, die den offenen Immobilienfonds verwaltet, zu dem das Objekt gehört, nannte auf GA-Nachfrage Details. Demnach soll anstelle der beiden Ladenzeilen in den Flachbauten jeweils ein zweieinhalbgeschossiger Zwischenbau mit Wohnungen entstehen und einige Häuser mit Dachterrassenwohnungen aufgestockt werden. Als Gewerbe bleiben nach Aussage des Verwalters nur Ballettschule, Friseur und der Lebensmittelmarkt erhalten.

Im Oktober 2014 hatte die Hanseatische Investment-GmbH die betreffenden Häuserblocks erworben und die Mieter, so der Verwalter, im Sommer 2016 nach Einreichung des Bauantrags über die geplante bauliche Veränderung informiert; unter anderem soll diese auch eine energetische Sanierung sowie eine Neugestaltung der Außenflächen beinhalten.

Nachdem die Baugenehmigung Mitte April erteilt worden ist, rechnet Timo Holland damit, dass die Sanierung im dritten Quartal beginnen und Ende 2018 abgeschlossen werden kann. Auf die Bewohner kommen dann Mieterhöhungen zu. „Wir werden die Modernisierungskosten zwar auf die Mieter umlegen“, erklärt Holland, „aber deutlich weniger als eigentlich gesetzlich zulässig.“ Im Gegenzug dafür hätten die Mieter eine Energieeinsparung, so der Geschäftsführer. „Es wird keine Eigentumswohnungen und auch keine Luxussanierung geben“, fügt er hinzu.

Bernd Grünes hat Mitte letzten Jahres die Kündigung erhalten. Bis dahin hatte sich der Inhaber der traditionellen Thai-Massage in der Ladenzeile neben der Ballettschule keine Sorgen um die Zukunft seines Ladens gemacht. „Als der Friseur umfangreich renovierte und auch an dem Haus einiges erneuert wurde, dachten wir: Da kann es um den Rest nicht so schlimm stehen“, erinnert sich Grünes.

Was den Gewerbe- und Nahversorgungsbedarf wie einen Imbiss für Schüler der umliegenden Schulen angeht, nimmt der Geschäftsinhaber die Stadt in die Pflicht: „Die müssen die Führung übernehmen und sagen: Wenn die Pennenfelder das brauchen, dann müssen wir das auch zur Verfügung stellen.“ Doch die Stadt kann nach eigener Aussage hier keine Festlegung machen, da der Bebauungsplan ein allgemeines Wohngebiet ausweist.

Der Verwalter gibt sich in dieser Frage offen. „Wir haben erst mal Wohnungen geplant“, stellt Holland fest. „Wenn es sich in Zukunft aufdrängen sollte, dass zur Nahversorgung das ein oder andere sinnvoll wäre und wir potenzielle gewerbliche Mieter hätten, würden wir das in Absprache mit der Stadt sehr ernsthaft in Erwägung ziehen.“ Aber habe man keine Gewerbeflächen vorsehen wollen, in die dann keiner rein wolle, ergänzt er.

„Wir haben kein Angebot seitens der Gesellschaft bekommen, dort bleiben zu können“, berichtet Bernd Grünes. Auch für das leer stehende Ladenlokal des ehemaligen Imbisses nebenan gab es offenbar Interessenten. „Viele haben damals bei uns nachgefragt“, erklärt Grünes, der mittlerweile mit seinen Räumlichkeiten in die Godesberger Fußgängerzone gezogen ist. „Wir wären lieber in Pennenfeld geblieben“, betont er, „zumal wir den ehemaligen Tabakwarenladen vor vier Jahren aufwendig renoviert und uns hier etabliert hatten.“

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