Kommentar Kraftakt für Godesberg

Schon wieder ein Bauprojekt, das teurer wird, könnte man auf den ersten Blick denken. Doch am Draitschbrunnen ist die Sachlage anders.

Es geht hier weder um Steuergeld noch um die öffentliche Hand als Bauherrn. Der Verein für Heimatpflege und -geschichte Bad Godesberg hat sich ehrenamtlich und mit Spendengeldern auf einen echten Kraftakt eingelassen, der ohne den prominenten Hauptsponsor natürlich nicht möglich gewesen wäre. Aber auch die verbliebenen 60 000 Euro sind für einen Verein eine beachtliche Leistung.

Wer heute durch die Godesberger Innenstadt schlendert, der wird nicht gerade mit der Nase auf die Geschichte des Heilbads gestoßen, und auch die Quellen müssen Ortsunkundige erst mal suchen. Umso verdienstvoller ist es, dass der Heimatverein das aufpoliert, was Godesberg einst zu Bad Godesberg gemacht hat.

Historische Fotos zeigen die Hangmauer Ende des 19. Jahrhunderts neben einer offenen Mineralquelle, einem schicken "Curhaus" und einem Mineralbad. Die prägenden Gebäude gibt es dort nicht mehr. Aber immerhin steht der Trinkpavillon bald wieder neben einer Grünfläche samt Schmuckmauer.

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