Thema in der Bezirksvertretung Bad Godesberg Keine Toiletten am Bahnhof Bad Godesberg

Bad Godesberg · Die Verwaltung hält den CDU-Vorschlag "der Notwendigkeit einer Toilettenanlage" für den Bahnhof Bad Godesberg für nicht umsetzbar. Außerdem sei die Bahn dafür zuständig.

Die fehlenden Toiletten im Bad Godesberger Bahnhof sind nach der Sommerpause noch einmal Thema in der Bezirksvertretung. Die CDU hat dazu eine große Anfrage gestellt. „Die Notwendigkeit einer Toilettenanlage am Bad Godesberger Bahnhof ist unbestritten und wird seit vielen Jahren regelmäßig sowie vehement von Bürgerinnen und Bürgern geäußert“, so die CDU. Durch die Sanierung des Bahnhofs und die sich anschließende Aufwertung des Ria-Maternus-Platzes eröffne sich ein Zeitfenster, in dem das Vorhaben erneut zur Sprache kommen müsse. Ein Vorschlag der Antragsteller lautet, die Toilette im geplanten neuen Fahrradparkhaus unterzubringen.

Die Verwaltung verweist in ihrer Stellungnahme darauf, dass die Errichtung einer Toilettenanlage in erster Linie in die Zuständigkeit der Deutschen Bahn falle. Laut Bahn gebe es keinen Interessenten, um in Bad Godesberg eine zahlungspflichtige Toilette zu betreiben. „Dies liegt laut Aussage der Bahn nicht zuletzt an den vergleichsweise geringen Nutzerzahlen“, so die Stadt, die zurzeit ein „Konzept öffentlicher Toiletten in Bonn“ erstellt. Hierzu werden auch Projekte aus anderen Städten in NRW begutachtet und auf Umsetzbarkeit in Bonn geprüft.

Betriebskosten wären nicht gedeckt

Die CDU hatte auch vorgeschlagene, bei der Bereitstellung von Toiletten mit einem Gastronomiebetrieb im Bahnhof oder der Bäckerei zusammenzuarbeiten. Für die Mieter im Bahnhof besteht jedoch aufgrund ihrer Betriebsgrößen keine Verpflichtung, Gästetoiletten vorzuhalten. Zur Frage, ob die Installation einer Toilettenanlage in Kombination mit der Errichtung des geplanten Fahrradparkhauses am Bahnhof denkbar wäre, antwortet die Verwaltung: „Es ist ein standardisiertes Fahrradparkhaus vorgesehen, welches beim Nahverkehr Rheinland (NVR) zur Förderung beantragt wurde. Toilettenanlagen sind in diesem Serientyp nicht enthalten.“ Der Bau einer integrierten Anlage würde somit zu erheblichen Mehrkosten führen, die auch nicht förderfähig wären. Die Betriebskosten wären nicht vom städtischen Haushalt gedeckt.

Im vergangenen Jahr hatte die Bezirksvertretung Bad Godesberg einstimmig beschlossen, am Von-Groote-Platz hinter dem Bahnhof ein vollautomatisches Fahrradparkhaus für bis zu 120 Zweiräder zu bauen. Über zwölf Zugänge sollen sich dort die Räder abstellen lassen. Sie werden automatisch auf fünf Ebenen geparkt. Vorbild ist ein solches Parkhaus in Offenburg. Der Parkturm soll rund 490 000 Euro kosten. Auf dem Ria-Maternus-Platz sollen weitere überdachte Parkplätze entstehen.

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