Katherine M. weiterhin vermisst Keine Spur von Bonner Pianistin

BONN · Nach wie vor fehlt jede Spur von der seit dem 23. Oktober vermissten Katherine M. aus Plittersdorf, bei der es sich um eine Konzertpianistin handelt, deren Musikername dem GA bekannt ist.

Inzwischen befürchten offensichtlich auch die Ermittlungsbehörden, dass die 50-Jährige Opfer eines Verbrechens geworden sein könnte, denn Oberstaatsanwalt Robin Faßbender erklärte auf GA-Anfrage: "Der Vermisstenvorgang ist am Montag der Staatsanwaltschaft zur Prüfung vorgelegt worden." Zu eventuellen Ergebnissen dieser Prüfung wolle er derzeit jedoch keine Angaben machen.

Nach Informationen des General-Anzeigers hat die studierte Pianistin und Kammermusikerin , die in dieser Spielsaison beim Beethoven Orchester verpflichtet ist, seit ihrem Verschwinden keinen elektronischen Fußabdruck mehr hinterlassen: Die Ermittler konnten bisher weder eine Telefon- noch eine Kontobewegung feststellen.

Und niemand aus ihrem Familien- und Bekanntenkreis hat etwas von ihr gehört oder gesehen. Auch nicht ihr zwölfjähriger Sohn, der während der Zeit ihrer Abwesenheit sogar Geburtstag hatte.

Den Ermittlern zufolge hat ihr Mann, Musiker wie die Vermisste, die gebürtige Belgierin am 27. Oktober, vier Tage nach ihrem Verschwinden, bei der Polizei als vermisst gemeldet. Angeblich soll Katherine M. am 23. Oktober mit dem Zug Richtung Lüttich aufgebrochen sein, um zu ihrer Familie zu fahren und Geburtstagsgeschenke für ihren Sohn einzukaufen. Doch dort ist sie nie angekommen.

Ihre belgische Familie, die sich nach GA-Informationen zurzeit in Bonn aufhält, ihre Kollegen, Freunde und Bekannte machen sich inzwischen große Sorge um die 50-Jährige und befürchten, dass ihr etwas Schlimmes passiert sein könnte.

Dass die Vermisste freiwillig verschwunden sein könnte, bezeichneten die Menschen, die sie kennen, im Gespräch mit dem GA als ausgeschlossen und beschrieben die 50-Jährige als eine sehr verantwortungsvolle und liebevolle Mutter, die ihren Sohn niemals allein gelassen hätte.

Auch auf Facebook hat das Verschwinden der in Bonn bekannten Pianistin bereits zu besorgten Reaktionen und dem Aufruf geführt, nach der 50-Jährigen Ausschau zu halten und der Polizei unbedingt bei ihrer Suche zu helfen. Das soll nach GA-Informationen auch bereits geschehen sein, und dem Vernehmen nach laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Dabei sind die Bonner Kripobeamten bereits seit Beginn der Suche nach der Pianistin auch mit ihren belgischen Kollegen in Kontakt und nutzen dabei die neuesten technischen Möglichkeiten.

Im Beethoven Orchester ist die Bestürzung über das Verschwinden der Kollegin und die Sorge, ihr könnte etwas zugestoßen sein, groß. "Sie ist eine sehr freundliche und zugewandte Kollegin", sagte ein Orchestermitglied dem General-Anzeiger, das aber seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will.

Andere Kollegen loben sie als brillante Pianistin, die seit vielen Jahren auf den großen und kleineren Bühnen in Bonn und der Umgebung zu Hause ist. Niemand von ihnen kann sich das plötzliche Verschwinden der Frau erklären.

Die Polizei bittet dringend um Hinweise aus der Bevölkerung. Die Vermisste ist 1,58 Meter groß und schlank. Sie hat halblange, dunkelblonde Haare mit blonden Strähnen. Die 50-Jährige trägt anders, als auf dem Foto zu sehen ist, inzwischen eine Brille ohne Fassung. Sie soll am Tag ihres Verschwindens eine bordeauxfarbene Jacke und eine hellgraue Jeans getragen und eine schwarze Tasche mitgenommen haben.

Hinweise unter 0228/150 oder per E-Mail an: Poststelle.Bonn@polizei.nrw.de

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