Rüngsdorfer Freibad Keine Gastronomie in Sicht

RÜNGSDORF · Seit mehr als zehn Jahren steht das Restaurant am Panoramabad Rüngsdorf bereits leer. Allen Initiativen von Vereinen und Politik zum Trotz wird sich daran auch in Zukunft nichts ändern.

 Das Restaurant am Panoramabad steht seit mehr als zehn Jahren leer. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern, da eine Sanierung laut Stadt zu teuer ist.

Das Restaurant am Panoramabad steht seit mehr als zehn Jahren leer. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern, da eine Sanierung laut Stadt zu teuer ist.

Foto: Friese

Denn, so teilt die Verwaltung in einer Vorlage mit, eine Sanierung, eine Umnutzung oder ein Teilabriss der Räume wäre mit Blick auf die leeren städtischen Kassen zu teuer. Insofern komme man zu dem Ergebnis, „die Situation bis auf Weiteres unverändert zu lassen“.

Wie berichtet, ist das Gebäude in einem desolaten Zustand. Bei einem Ortstermin im vergangenen Jahr eröffnete sich das Ausmaß der Schäden: Für die Küche gibt es keine Lizenz mehr, der Brandschutz ist veraltet, die Sanitäranlagen sind in einem desolaten Zustand, das Dach ist undicht, die Räume müssen entkernt werden. Dennoch hatte die Verwaltung Varianten erarbeitet, wie das Gebäude künftig genutzt werden könnte: als Restaurant, als Kiosk inklusive Vereinsnutzung durch die Schwimmgemeinschaft Wachtberg Godesberg oder eine Wiederherrichtung nach einem Teilabbruch. Sämtliche Ideen wurden geprüft, nun liegt das Ergebnis vor.

Gastronomische Nutzung: Laut Verwaltung würde es rund 1,3 Millionen Euro kosten, das Gebäude so (energetisch) zu sanieren, dass es ganzjährig als Restaurant betrieben werden kann. Würde man die Investitions- und Instandhaltungskosten samt Zinsen auf den potenziellen Pächter umlegen, würden jährlich 109.000 Euro Miete anfallen – 9084 Euro monatlich, was laut Stadt einem Quadratmeterpreis von 20,65 Euro entspricht.

Denn: Für die ganzjährige Nutzung „stehen lediglich zwei Gasträume mit einer Gesamtfläche von 180 Quadratmetern zur Verfügung“. Hinzu komme, dass die Lage zwar attraktiv sei, sich aber in unmittelbarer Nähe viele weitere gastronomische Angebote befänden. Außerdem müsste das Nebeneinander von freibadüblichen Angeboten – sprich einem Kiosk – und dem Restaurant gewährleistet sein. Und weiter: „Außerhalb der Saison und insbesondere für die Wintermonate geht die Verwaltung davon aus, dass aufgrund der abgeschiedenen Lage des Standortes keine wirtschaftlich tragfähige Frequentierung erreicht werden kann“, so die Verwaltung.

Das Ergebnis: Es ist laut städtischer Wirtschaftsförderung nicht möglich, die hohen Investitionskosten durch einen Restaurantbetrieb zu refinanzieren. Damit fällt diese Variante nach Meinung der Stadt aus.

Kiosk samt Vereinsnutzung: Um einen zweiten Kiosk, die Terrasse und die Treppe wiederherzustellen, müssten rund 275.000 Euro investiert werden. Hinzu käme die Sanierung des großen Gastraumes und der Toiletten für die Vereinsnutzung, was laut Stadt mit gut 270.000 Euro zu Buche schlagen würde. Soll heißen, dass insgesamt 545.000 Euro investiert werden müssten. Bei einer Abschreibungsdauer von 40 Jahren und einem Zinssatz von sechs Prozent würden für die 440 Quadratmeter Gesamtfläche 49.058 Euro Jahresmiete anfallen – 4088 Euro monatlich, so die Verwaltung. Allein für den Gastraum betrüge die Miete 1400 Euro pro Monat. Somit sei auch diese Variante nicht wirtschaftlich.

Teilabbruch: Der Abbruch der Gastronomie würde nach Auskunft der Verwaltung rund 350.000 Euro kosten. Ebenfalls zu teuer, meint die Stadt. Und empfiehlt, alles so zu lassen, wie es ist.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort