NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin besuchte das Deutsche Museum Kein Geld fürs Museum, aber Unterstützung

BONN · Der Besuch von NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin war eng getaktet: Gerade einmal eine Viertelstunde hatte er Zeit, um sich ein Bild vom Deutschen Museum zu machen. Danach ging es direkt zum Metallpulver-Verarbeiter GKN Sinter Metals, wo er sich über die Wasserstoffforschung informierte.

 NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin schaut sich mit Andrea Niehaus im Deutschen Museum eine Beinprothese genauer an. Ein Bauteil wurde von GKN Sinter Metals gefertigt.

NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin schaut sich mit Andrea Niehaus im Deutschen Museum eine Beinprothese genauer an. Ein Bauteil wurde von GKN Sinter Metals gefertigt.

Foto: Nicolas Ottersbach

Über die missliche Lage des Museums, das nach derzeitigen Haushaltsplänen keine Zuschüsse mehr von der Stadt Bonn bekommen soll und somit vor der Schließung steht, wusste Duin bereits Bescheid. "Der neu gegründete Förderverein ist der richtige Ansatz, um die Einrichtung zu sichern", sagte er.

Das Land Nordrhein-Westfalen habe allerdings keine Möglichkeiten, das Museum finanziell zu unterstützen. "Stattdessen werde ich mich dafür engagieren, den Verein durch meine Kontakte zu Unternehmern und Politik weiter aufzubauen", versprach er Museumsleiterin Andrea Niehaus, die ihn im Schnelldurchgang durch die aktuelle Ausstellung "Harter Stoff" über Kohlefasern führte.

Duin probierte die verschiedenen Mitmachstationen aus, verglich die Steifigkeit von Stahl, Aluminium und Carbon miteinander und lernte einiges dazu. Zum Beispiel, dass das Cockpit eines Rennwagens aus einem Stück gefertigt und durch die Kohlefasern extrem robust wird. "Das ist alles maßgeschneidert, die Ingenieure berechnen genau, auf welchem Teil welche Kräfte wirken und fertigen es nach diesen Vorgaben", erklärte Niehaus.

Forschung und Wissenschaft zum anfassen

Am besten gefiel Duin, dass die Besucher Wissenschaft und Forschung anfassen können: Er schaute sich Beinprothesen genauer an und hob ein 30 Kilogramm leichtes Grundgerüst eines Rettungshubschraubers hoch. "Das sind spannende Einblicke", sagte er. Gerade für Jugendliche und somit die Nachwuchsgewinnung in den naturwissenschaftlichen und technischen Berufen sei das wichtig.

Er lobte das Engagement, auch Haupt-, Real- und Sekundarschulen mit ganzen Klassen einzubinden. "Wir brauchen auch in der Produktion solch moderner Werkstoffe und qualifizierte Arbeitskräfte, die keine Akademiker sind", erzählte Garrelt Duin. Er lernte zudem die Vielfältigkeit des Museums kennen. Derzeit gibt es dort nicht nur Carbon, sondern auch die Entstehungsgeschichte des Computers zu erforschen.

Diese Arbeit will der Förderverein, der sich als Initiative für Bildung und Innovation im Rheinland versteht und das Museum als Schwerpunkt hat, erhalten. Bisher sind vor allem Unternehmen aus der Region Mitglieder, die je nach Größe Beiträge zwischen 250 und 25.000 Euro zahlen.

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