Haus an der Klosterbergstraße Katholische Kirche begrüßt syrische Familie

BAD GODESBERG · Während die neue Notunterkunft in Muffendorf noch auf die Ankunft der ersten Flüchtlinge wartet, ist vergangene Woche eine siebenköpfige Familie aus Syrien ins Haus an der Klosterbergstraße gezogen.

 Blick in einen Schlafraum: Hier bringt die Kirche Flüchtlinge unter.

Blick in einen Schlafraum: Hier bringt die Kirche Flüchtlinge unter.

Foto: Dekanat Bad Godesberg

Die Katholische Kirche Bad Godesberg hatte es, wie berichtet, für Flüchtlinge hergerichtet. Anders als die Bewohner der Notunterkunft, die dort nur während der Erstaufnahme untergebracht werden, wird die Familie an der Klosterberstraße eine vorläufige Heimat finden. Ehrenamtliche Helfer hatten das Gebäude liebevoll ausgestattet.

"Wir heißen die Angekommenen, die unmittelbar aus der Bürgerkriegsregion eingereist sind, herzlich in Bad Godesberg willkommen", sagte Dechant Wolfgang Picken. Zusammen mit dem Caritasausschuss dankte er allen Helfern, die mit viel Tatkraft und Spendenbereitschaft das Projekt mitgetragen und die Ausstattung des Hauses ermöglicht hätten. "Die Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung war überwältigend. Sie ermutigt uns in unserer Überlegung, zusammen mit der evangelischen Kirche die Hilfe für Flüchtlinge in Bad Godesberg zentral zu koordinieren", sagte der Pfarrer. In einer Woche soll dazu ein weiterer runder Tisch stattfinden.

Zwischenzeitlich treffen zahlreiche Hilfsangebote unter der eingerichteten E-Mail-Adresse fluechtlinge@godesberg.com ein. Dazu zählen Ankündigungen von Sachspenden und Geldspenden ebenso wie die Willensbekundung vieler, die sich mit Zeit und Zuwendung einbringen zu wollen.

"Es bleibt noch ein Problem, die großartige Hilfsbereitschaft für die Betroffenen nützlich zu machen. Noch fehlen die Angaben aus dem Sozialamt, welche Hilfe konkret gebraucht wird", so Dechant Picken. Sein Team will die Bürger, die sich melden, umgehend informieren und weitere Aufrufe für konkrete Hilfeleistungen starten, sobald konkrete Angaben der Stadt vorliegen.

Für die Flüchtlinge in Bonn sind unterschiedliche Behörden zuständig. Die Bezirksregierung Arnsberg verteilt Neuankömmlinge auf Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes, zu denen bald auch die Notunterkunft im ehemaligen Landesvermessungsamt zählen wird. Der Einzug der ersten 75 Menschen am Wochenende war Freitag kurzfristig abgesagt worden, weil sich laut DRK Bonn Lieferungen verzögert haben und defekte Betten geliefert wurden.

Für die Notunterkunft in Muffendorf ist das Deutsche Rote Kreuz zuständig: Es übernimmt den Betrieb und koordiniert auch die Hilfsangebote. Falls Spenden übrig sind, sollen sie an die städtischen Flüchtlingseinrichtungen weitergeleitet werden. Die Stadt Bonn bekommt nämlich Asylbewerber zugewiesen, die sie für die Dauer des Asylverfahrens unterbringen muss. Hier bieten die Kirchen die Koordination von Hilfe an.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort