Godesberger Kirchen als Baustelle Katholische Gemeinden in Godesberg mit Sanierungen im Zeitplan

Bad Godesberg · Ein Brandschaden, ein löchriger Fußboden, eine marode Orgel: Im Seelsorgebereich Bad Godesberg der katholischen Kirche gibt es zurzeit viel zu tun. Pfarrer Wolfgang Picken teilte jetzt mit, dass die laufenden Baumaßnahmen voraussichtlich planmäßig abgeschlossen werden können.

 Die Kirche St. Evergislus ist für die Bodensanierung leergeräumt.

Die Kirche St. Evergislus ist für die Bodensanierung leergeräumt.

Foto: Bettina Henke

Die laufenden Baumaßnahmen können voraussichtlich planmäßig abgeschlossen werden, sagte Pfarrer Wolfgang Picken. Viele der Projekte würden noch im September fertig. „Die Großmaßnahmen beschäftigen uns seit vielen Monaten.Während der Ferien konnten viele von ihnen gut voran gebracht werden“, so Picken.

In der Kirche St. Evergislus in Plittersdorf wird der Fußboden vollständig ausgetauscht (der GA berichtete). Im alten Steinbelag hatten sich Löcher gebildet. Der Schieferboden aus den 1970er-Jahren ist entfernt, die leere Kirche mit den verhüllten Figuren bietet einen ungewohnten Anblick. Reste des historischen Bodenbelags, die während der Bauarbeiten im Seitenschiff entdeckt wurden, werden in die Neugestaltung integriert. „Wir hoffen sehr, dass wir ab dem ersten Oktoberwochenende die Kirche wieder nutzen können“, sagte Picken. Von der Schließung sind nicht nur die Gottesdienstbesucher betroffen, sondern auch die Plittersdorfer Trauergemeinden, die während der Bauarbeiten nicht von der Kirche zum benachbarten Friedhof ziehen können.

Die Gottesdienste der Rheinviertel-Gemeinde werden in der Kirche Herz Jesu gefeiert, wo tagsüber die neue Orgel gestimmt wird. Damit stehen auch hier die Bauarbeiten vor dem Abschluss. In der Sonntagabendmesse am 2. September ab 18 Uhr soll das Instrument eingeweiht werden. Die Kirche im Villenviertel wird nicht nur intensiv für Gottesdienste genutzt, es gibt auch viel Kirchenmusik. „Deshalb war es dringend nötig und alternativlos, die Orgel zu sanieren. Schon jetzt sind wir auf den Klang der Orgel gespannt“, sagte Picken.

Aufwertung der Innenstadtkirche St. Marien

In den Sommerferien wird auch in der Kindertagesstätte St. Evergislus in Plittersdorf gebaut, wo auf den Austausch der Fenster eine Wärmedämmung der Fassade folgt. Außerdem wird das vordere Außengelände neu gestaltet, wo die Kinder Anregung für kreatives Arbeiten finden sollen.

Eine Aufwertung erlebt auch die Innenstadtkirche St. Marien. Hier müssen die Godesberger noch bis Ende September warten, um die neue Beleuchtung zu erleben. Seit Anfang des Jahres wird der Kirchplatz saniert. Dabei musste auch der Kanal erneuert werden. Mit der Neugestaltung sind Verbesserungen wie der barrierefreie Zugang zum Pfarrzentrum verbunden. Auch die Zufahrt zum Kirchplatz wird neu geregelt, weil in der Vergangenheit „Wildparker“ die Portale der Kirche verstellt hatten.

Pünktlich zum Fest des Godesberger Stadtpatrons am 29. September soll die neue Beleuchtung der Kirche in Betrieb genommen werden. „Dass die Marienkirche abends und nachts vollständig angestrahlt sein wird, unterstreicht die Bedeutung dieser Kirche, die eine der größten im Erzbistum Köln ist“, so der Pfarrer. Die Illumination werde dem abendlichen Stadtbild von Bad Godesberg gut tun.

Sanierung von Alt St. Martin unklar

Wann die Sanierung der Kirche Alt St. Martin in Muffendorf beginnt, steht noch nicht fest. Der Kirchenvorstand der Südviertel-Gemeinde soll sich nach den Sommerferien damit befassen, wenn die erforderlichen Gutachten vorliegen und die Abstimmung mit den Denkmalbehörden erfolgt ist. Ein Kabelbrand hatte im Dezember 2017 schwere Schäden an der romanischen Kirche an der Martinstraße verursacht. Zwar konnte die Feuerwehr verhindern, dass das Feuer von einer Zwischendecke in einem Anbau auf das Dach der Kirche übergriff. Ruß und Spritzwasser sorgten dafür, dass nicht nur Decke und Balken des Seitenschiffes sowie die Elektrik erneuert werden müssen. Es steht auch eine Innensanierung an.

„Die Planungen der Sanierungsmaßnahme nach dem Brandschaden haben mehr Zeit in Anspruch genommen, als wir zunächst angenommen haben“, erklärte Picken. Die Wiederherstellung eines so alten und denkmalgeschützten Gebäudes sei kompliziert, zumal sie mit der Behebung seit langem bestehender Feuchtigkeitsschäden verbunden werden solle. Nach wie vor ist nach Angaben des Pfarrers nicht geklärt, in welchem Umfang die Versicherung für den Brandschaden aufkommt.

Alt St. Martin, im Jahr 1100 errichtet und immer wieder erweitert, war die zweitälteste, noch genutzte romanische Kirche in Bonn. Trauerfeiern und Hochzeiten finden seit der Schließung in der großen Muffendorfer Martinskirche statt. Nach dem Feuer hieß es, Alt St. Martin bleibe voraussichtlich bis zum Sommer geschlossen. Es ist aber weiterhin offen, wann eine Sanierung abgeschlossen werden kann.

Für die Sanierung und Erweiterung der Orgel in der Kirche Herz Jesu werden weiter Spenden gesammelt, die ein Stifter dann noch verdoppelt.

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