Schulbetrieb ist eingestellt König-Fahad-Akademie in Bonn hat geschlossen

Bad Godesberg · In der König-Fahad-Akademie in Lannesdorf ist der Schulbetrieb seit dem 30. Juni eingestellt. Eine offizielle Stellungnahme der Schule gibt es nicht.

Die König-Fahad-Akademie in Lannesdorf ist seit dem 30. Juni geschlossen - für immer. Nach GA-Informationen hatten die Schüler vor Beginn des Ramadan letzte Prüfungen abgelegt und waren seitdem nicht mehr zum Unterricht gekommen. Eine offizielle Stellungnahme der Schule gibt es nicht. Die Schulleitung verweist auf die saudi-arabische Botschaft in Berlin, und die wiederum hat bisher keine Anfragen beantwortet.

Bereits Mitte 2016 hatte die saudi-arabische Botschaft das Ende des Schulbetriebs angekündigt; erst zum Ende des Jahres 2016, dann zum Sommer 2017. Damals besuchten etwa 150 Schüler die Ergänzungsschule, die der saudi-arabische Staat finanzierte. Anfang des Jahres waren es noch 50 verbliebene Schüler.

Die offizielle Begründung für die Schließung lautete, dass das deutsche Bildungssystem ausreichend gut sei und eigene Schulen nicht mehr notwendig seien. Gemunkelt wurde aber, die damalige Wirtschaftskrise habe zur Entscheidung des Königshauses beigetragen. Die König-Fahad-Akademie war im Jahr 2003 wegen islamistischer Umtriebe in die Schlagzeilen geraten.

Künftige Nutzung ist weiterhin offen

Unterdessen ist zum jetzigen Zeitpunkt immer noch nicht klar, was mit dem Schulgebäude, beziehungsweise dem Grundstück passiert. Die Stadt hat dem saudischen Staat das Grundstück in Erbpacht überlassen und überlegt weiterhin, von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch zu machen. Eine Summe steht allerdings noch nicht im Raum. „Nach einer Besichtigung der König-Fahad-Akademie finden derzeit noch verwaltungsinterne Gespräche statt. Anschließend wird es eine Vorlage für die Politik geben, in der die Verwaltung die weiteren Schritte skizzieren wird“, erklärte Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann.

Aus der Ansage, der Politik bis zum Sommer Vorschläge zu unterbreiten, wird also offenbar nichts mehr. Die Verhandlungen gestalten sich offenkundig schwierig, ist von vielen Seiten zu hören. Ein weiteres Treffen mit der saudi-arabischen Botschaft nach einem Termin im vergangenen Jahr hat es laut Hoffmann bislang nicht gegeben. Der Stadt Bonn sei auch nicht bekannt, „ob der Botschaft des Königreichs Saudi-Arabien Kauf- und/oder Nutzungsangebote anderer Interessierter vorliegen“, so der Sprecher.

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