Thomas Wedde koordiniert 1800 Jecke Jecker Westfale leitet Karnevalszug in Bad Godesberg

Bad Godesberg · Thomas Wedde koordiniert am Karnevalssonntag mehr als 1800 Narren. Wedde ist gebürtiger Westfale. Über seine Kinder ist er in den rheinischen Karneval gerutscht.

Ein Zugleiter im Karneval hat jede Menge Arbeit um die Ohren. So wie Thomas Wedde, der in Bad Godesberg rund 1800 Jecke koordinieren und durch die Stadt lotsen muss. „Ich denke beim Planen immer ein Jahr voraus“, sagt der 50-Jährige – übrigens ein gebürtiger Westfale. Über seine Kinder ist er in den rheinischen Karneval gerutscht und ist nun schon im dritten Jahr verantwortlich für den Zug. Der beginnt am Sonntag, 11. Februar, um 13.11 Uhr.

„Am wichtigsten sind ein gutes Team, eine funktionierende Organisation und erfahrene Gesellschaften“, sagt Wedde. Die Arbeit für die nächste Session beginnt im Prinzip noch während des Zugs – wenn der letzte Wagen mit dem neuen Motto an allen Jecken vorbeigezogen ist. Dann entstehen schon die ersten Ideen in Weddes Kopf. Schon bald können sich die Vereine wieder auf der Website des Godesberger Festausschusses anmelden. „Jeder kann teilnehmen“, sagt Weddes Vize Günter Gottmann. „Allerdings müssen vorher einige Auflagen erfüllt werden.“

Wie in den anderen Stadtteilen auch, müssen an den Achsen der Traktoren, 32 Prunk- und 25 Bagagewagen sogenannte Wagenengel darauf aufpassen, dass die Jecken beim Fangen der Kamelle nicht unter die Räder kommen. Dieses Jahr kommt dann wie beim Bonner Rosenmontagszug noch der Reiterpass hinzu, den jeder Jeck auf einem Pferd vorlegen muss – so ähnlich wie ein Führerschein. Das ist auch den Godesbergern zu viel Aufwand, so dass es so gut wie keine Pferde im Zug geben wird: Ein einziges werde eine der beiden Kutschen ziehen, so Wedde. Wie die andere durch die City rollt, will er noch nicht verraten. „Das ist eine Überraschung.“

Sicherheitskonzept musste vorgelegt werden

Neu ist in diesem Jahr auch, dass Weddes Team erstmals ein komplettes Sicherheitskonzept vorlegen musste. Sie arbeiten eng mit der Polizei sowie den 38 Helfern des Roten Kreuzes Godesberg unter der Leitung von Hasan-Dirk Yüceli zusammen. Das Bonner Technische Hilfswerk unter der Leitung von Axel Müller-Storp installiert eine digitale Funkstrecke, damit die Organisatoren während des Zuges in Kontakt bleiben. Zudem gibt es mobile Fahrzeugsperren an wichtigen Zufahrtsstraßen.

Die gute Zusammenarbeit war schon 2017 erfolgreich: „Wir haben im letzten Jahr einige Flaschenwerfer geschnappt“, sagt Wedde. Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, hatte der Festausschuss Godesberger Karneval, der nun die Gesamtvermarktung des Zuges inne hat, mit seinem Partner Rüdiger Brauer ein Glasverbot an den Verkaufsständen und auf den Flächen der Außengastronomie ausgesprochen. Auch an Festwagen darf ein Piccolo nur in Dosen gereicht werden. Thomas Wedde selbst ist am Karnevalssonntag mit dem Zugausschuss mehr als 20 Kilometer unterwegs, um die Veranstaltung zu koordinieren. Doch die jecken, die sich über die vielen Wagen und 28 Fußgruppen freuen, bekommen davon kaum etwas mit.

Der Zug geht nach dem Rathaussturm (12 Uhr, Kurfürstenallee) los. Dann geht es erst zur Moltkestraße, durch die City und über dir Burg- bis zur Friesdorfer Straße.

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