Kurfürstenbad Initiative kämpft für Erhalt

BAD GODESBERG · Viele Bad Godesberger setzen sich für den Erhalt des Kurfürstenbades ein. Das ist erkennbar an der Bürgerinitiative, die sich vor einiger Zeit gegründet hat und die von Geschäftsleuten und Schulen unterstützt wird. Mehr als 700 Unterschriften sind in zwei Monaten zusammengekommen, um gegen die Schließung des Bades zu protestieren - falls diese nach der zurzeit laufenden Bürgerbefragung zum Thema Bäder anstehen würde.

Schützenhilfe bekommt die Initiative um Franziska Zeitler vom Bürger Bund Bonn, der zu einem Bürgergespräch eingeladen hatte. Der Titel: "Rettet das Kurfürstenbad". Eine Badestadt ohne ein Bad dürfe es nicht geben, sagte BBB-Ratsherr Marcel Schmitt.

Außerdem stelle sich die Frage, wo dann in Zukunft das Schulschwimmen stattfinden solle. "Die Schüler müssten ins nächstgelegene Bad gehen. Das wäre in Bonn das Frankenbad. Das wäre für den Schulsport eine Katastrophe und so nicht durchführbar", betonte Schmitt. "Das Kurfürstenbad ist akut gefährdet", sagte Johannes Schott (BBB). Denn bei der Bürgerbefragung stünden nur das Godesberger und das Hardtbergbad zur Debatte. "Wir finden, dass es dem Bezirk sehr schadet, wenn das Bad schließen müsste."

Damit rannte er bei den Bürgern im Zuschauerraum und Zeitler auf dem Podium offene Türen ein. Die Initiatorin der Bürgerinitiative zeigte ihre Argumente auf. Im Berlin-Bonn-Beschluss hieße es, dass Bad Godesberg zu einem Gesundheitsstandort ausgebaut werden solle, sagte sie. Dafür sei das Kurfürstenbad eine "entscheidende Einrichtung". Ferner befinde sich dort die einzige städtische Sauna und es sei barrierefrei. Die Physiotherapie-Praxis im Gebäude sei sehr gut besucht und trage maßgeblich zur medizinischen Versorgung im Bezirk bei, so Zeitler. Nicht zu vergessen seien das Vereins- und Schulschwimmen.

Dafür bekam sie Zustimmung aus dem Publikum. Ob man nicht ausrechnen könne, wie viele Schüler im Verhältnis zu den anderen Bezirken das Godesberger Bad nutzen, wollte ein Bürger wissen. Diese Anregung werde man aufgreifen, versprach Schott.

Eine Teilnehmerin hob die Bedeutung des Bades als Freizeiteinrichtung hervor, und das "gerade auch für Jugendliche". Die Sauna müsste ansprechender gestaltet werden, die Stadtverwaltung kreativer und bürgerorientierter arbeiten, kritisierten die Bürger.

Und weiter: Schwimmbadschließungen seien verkappte Sozialkürzungen, weil sich schlechter Verdienende die Eintritte in "Spaßbäder" nicht leisten könnten; Godesberg habe seit dem dem Umzug der Bundesregierung nach Berlin ohnehin an Lebensqualität verloren. "Das setzt sich nun im Sport- und Freizeitbereich fort", so die Argumente.

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